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Studie: Vermögensteuer ist wirtschaftsfeindlich

Im laufenden Bundestagswahlkampf bringen Linke, Grüne und SPD die Idee einer Vermögensteuer auf den Plan: Sie wird als Mittel präsentiert, um die Vermögensungleichheit in Deutschland zu bekämpfen. In einer Studie haben Forscher des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) untersucht, welche Folgen eine Vermögensteuer für Deutschland hätte. Demnach wäre sie nicht nur sehr teuer, sondern würde Unternehmen Anreize zu Investitionen nehmen. 

Eine Vermögensteuer von nur einem Prozent würde Unternehmen ähnlich belasten wie eine Erhöhung der Ertragsteuer um zehn Prozent, zeigt nun eine neue IW-Studie: Ein beispielhaftes mittelständisches Unternehmen mit einem jährlichen Gewinn von 500.000 Euro vor Steuern müsste neben den darauf entfallenden Unternehmenssteuern etwa 38.000 Euro zusätzlich an Vermögensteuer zahlen. Damit würde besonders das Betriebsvermögen, mit dem Investitionen finanziert werden, zusätzlich belastet werden. 

Unternehmen könnte der Anreiz genommen werden, in Deutschland zu investieren. Die Folge: Viele könnten stattdessen eher im Ausland investieren, warnen die Forscher. Dadurch würde die Wertschöpfung sinken und es gäbe weniger Arbeitsplätze. Durch solche Ausweichreaktionen könnten die zusätzlichen Steuereinnahmen einer Vermögensteuer bis zu 40 Prozent niedriger ausfallen als ursprünglich gedacht.

Folgekosten der Vermögensteuer   

Darüber hinaus weisen die Forscher auf bürokratische Folgekosten hin. Bei der Bewertung von selbstgenutzten Immobilien drohen Gerichtsverfahren, denn der Marktwert kann nicht eindeutig bestimmt werden. Genauso schwierig verhält es sich bei der Bewertung von Beteiligungen an Unternehmen, die nicht wie bei einer Aktiengesellschaft am Markt gehandelt werden. Diese Probleme würden Mittelständler besonders belasten – und auch die Kosten der Steuerverwaltung hochtreiben. 

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