Apartments in Berlin Kreuzberg (Copyright: istock.com/Nikada)

Nachhilfe für Deutschland: Wohneigentum in Europa

Dank niedriger Zinsen ist Immobilieneigentum beliebt. Die Wohneigentumsquote stagniert dennoch. Insbesondere der jüngeren Generation fehlt das Eigenkapital. Was Deutschland diesbezüglich von seinen europäischen Nachbarn lernen kann, zeigt eine neue Studie des IW Köln im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

Die Studie zeigt im Vergleich mit sieben europäischen Ländern wie sich die Einstellung zum Wohneigentum darstellt, wie die Grunderwerbsteuer ausgestaltet ist, welche steuerlichen Rahmenbedingungen für selbstgenutztes Wohneigentum es gibt und welche Förderungen gewährt werden.

Als vorbildlich wird das britische Modell hinsichtlich der Ausgestaltung der Grunderwerbsteuer beschrieben, welches mit einem Freibetrag und Stufentarif arbeitet. Auf der Finanzierungsseite überzeugt das niederländische Vorbild einer Kreditausfallversicherung für Hypothekendarlehen. Die Banken erhalten so eine höhere Sicherheit und können auf Eigenkapital der Käufer verzichten. Eine sinnvolle Ergänzung ist laut Studie ein System sogenannter Sozialdarlehen, welches in Frankreich praktiziert wird.

Ein weiterer Aspekt, dem in Deutschland immer noch ein zu geringer Stellenwert beigemessen wird, ist die Stärkung der Altersvorsorge durch Partizipation breiter Bevölkerungsgruppen an Wertsteigerungen von Wohnimmobilien. Außerdem ist nur selbstgenutztes Wohneigentum ein Garant für eine selbstbestimmte Wohnsituation ohne das vielgescholtene Abhänigkeitsverhältnis zum Vermieter.

Im Ergebnis zeigt sich, dass nicht die Vorteile des Wohneigentums fehlen, sondern allein der politische Wille zur konsequenten Förderung.

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