Markt Bautätigkeit Kran Bauastelle Skyline (Copyright: istock.com/ fanjianhua)

ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex: Immobilienwirtschaft bleibt skeptisch

Die Stimmungslage der Immobilienwirtschaft bleibt im 1. Quartal 2025 auf etwa dem gleichen Niveau wie im Vorquartal, auch wenn es leichte Verschiebungen gibt. 

Die Geschäftslage wird nun mit einem Wert von 11,1 bewertet, was einem Minus von 6,9 Punkten gegenüber dem Vorquartal entspricht. Die Erwartungen verbessern sich dagegen um 6,9 Punkte auf einen Wert von 21,7.  Das Immobilienklima bleibt damit mit einem Wert von 16,3 nahezu konstant (-0,1 Punkte). Im Vorquartal wurden die Erwartungen etwas schlechter und die Geschäftslage etwas besser eingeschätzt. Insgesamt erwarten die Unternehmen damit eine Besserung der Lage in den nächsten 12 Monaten, aber sie bleiben weiterhin skeptisch – was angesichts politischer und konjunktureller Unsicherheiten leicht nachvollziehbar ist. Die Ergebnisse im Einzelnen:

Im Bürosegment liegt die Geschäftslage bei 11,8 Punkten (-3,7 Punkte), die Erwartungen liegen genau bei 0, was einem Zuwachs von 2,4 Punkten entspricht. Somit ist das Immobilienklima leicht um 0,6 Punkte auf 5,8 Punkte gesunken. Die Lage im Büromarkt bleibt also angespannt. Die konjunkturelle Entwicklung belastet zunehmend auch die Arbeitsnachfrage im Dienstleistungssektor. Zudem bleiben Unsicherheiten bezüglich der Auswirkungen von mobiler Arbeit auf den Büroraumbedarf. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Nachfrage verstärkt zwischen Lagen und Qualitäten im Büromarkt differenziert.

Das Handelssegment weist eine Geschäftslage von 0 Punkten (-22,2 Punkte) auf, die Erwartungen liegen bei 53,3 Punkten (+14,4 Punkte) und das Immobilienklima bei 25,1 Punkten (-5,3 Punkte). Die Ergebnisse im Handelssegment bleiben aufgrund einer kleinen Teilnehmerzahl volatil, erstaunlich ist aber, dass es zum zweiten Mal hintereinander einen starken Anstieg der Erwartungen gab. Die optimistischen Zukunftsaussichten spiegeln sich dabei in den nun auch wieder steigenden Preisen im Markt, vor allem aufgrund einer Marktbereinigung sowie einer neuen Balance von Online- und Offline-Handel.

Im Wohnsegment beträgt die Geschäftslage 24,0 Punkte (-9,3 Punkte), die Erwartungen liegen bei 33,7 Punkten (+12,9 Punkte) und das Immobilienklima bei 28,8 Punkten (+1,9 Punkte). Damit ist die Stimmung leicht angestiegen, wobei die aktuelle Lage schlechter und die Perspektiven besser eingeschätzt werden. Die Kaufpreise sind nach einem Rückgang in den Jahren 2022 und 2023 im Jahr 2024 konstant geblieben, für 2025 werden Steigerungen erwartet. Gleichzeitig steigen die Mieten aufgrund eines knappen Angebots, mit positivem Effekt auf Renditen und Investitionen.

Bei den Projektentwicklern zeigen sich eine Geschäftslage von -13,7 Punkten (+0,2 Punkte), Erwartungen von 25,5 Punkten (-16,4 Punkte) und ein Immobilienklima von 4,9 Punkten (-7,2 Punkte). Die Projektentwicklung ist damit das einzige Segment, das die Geschäftslage negativ (unterdurchschnittlich) bewertet und weist auch insgesamt das schlechteste Klima auf. Gegenüber dem Vorquartal haben sich vor allem die Erwartungen deutlich verschlechtert. Der Verkauf von Neubauimmobilien bleibt schwierig und die Unternehmen sehen – auch aufgrund großer Unsicherheiten – keine starken Impulse in der Nachfrage. Der Wohnungsbau bleibt damit ein Sorgenkind.

Die aktuelle Sonderfrage widmet sich den Themen, die die neue Bundesregierung nun möglichst prioritär angehen sollte. Besonders wichtig ist den Befragten die Vereinfachung von Normen, Bauvorschriften und technischen Vorgaben (70 Prozent). Auch die Digitalisierung der Behörden findet große Zustimmung (40 Prozent). Im Themenfeld Bauland wird die schnellere Ausweisung in Wachstumsregionen besonders unterstützt (66 Prozent), im Themenfeld Förderung vor allem zinsreduzierte Darlehen (52 Prozent). Die regulatorischen Vereinfachungen werden aber mit Abstand als der wichtigste Themenbereich angesehen (70 Prozent).

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