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Wohneigentum: Preisexplosion erfasst kleinere Großstädte

Das vergangene Jahr brachte dem deutschen Immobilienmarkt keine Entlastung oder gar eine Trendwende. Die Preise für Wohneigentum sind 2021 vielerorts weiter gestiegen – stellenweise um bis zu 31 Prozent. Das zeigt ein Vorjahresvergleich von immowelt. Untersucht wurden die Angebotspreise von Bestandswohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern in 78 deutschen Großstädten. In 63 davon sind die Preise von 2020 auf 2021 um 10 Prozent oder mehr gestiegen. Mit den stärksten prozentualen Zuwächsen erfasst die Preisrallye am Wohnungsmarkt nun auch kleinere Städte, in denen Eigentumswohnungen bisher vergleichsweise bezahlbar waren.

München, Frankfurt und Hamburg bleiben teuerste Städte

Die teuerste Stadt Deutschlands bleibt München: In der bayerischen Landeshauptstadt verteuerte sich der Quadratmeter nach einem Anstieg von 12 Prozent auf 8.610 Euro. Es folgt Frankfurt am Main, wo Eigentumswohnungen im Median für 5.960 Euro pro Quadratmeter angeboten werden – das sind 17 Prozent mehr als 2020. In Hamburg machte das Preisniveau ebenfalls noch mal einen Satz: Der mittlere Preis für Eigentumswohnungen kletterte um 19 Prozent auf 5.700 Euro pro Quadratmeter.

Berlin bleibt für eine Hauptstadt im Vergleich eher günstig: 4.700 Euro werden in der Spree-Metropole im Median pro Quadratmeter verlangt. Das ist im Vergleich zum Jahr 2020 ein eher moderater Zuwachs von 6 Prozent.

NRW und Ostdeutschland: Preisexplosion in Städten der 2. Reihe

Die prozentual stärksten Preiszuwächse im vergangenen Jahr gibt es in Städten, die bis dato nicht unbedingt als Immobilienhotspots gelten. Im Osten stechen beispielswiese Erfurt, Rostock und Leipzig heraus. In Erfurt klettert der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen binnen eines Jahres um 31 Prozent auf 2.610 Euro, in Rostock um 23 Prozent auf 3.500 Euro. In Leipzig, der größten Stadt Sachsens, schlägt ein Zuwachs von 21 Prozent auf 2.610 Euro zu Buche. Auch in etlichen Städten Nordrhein-Westfalens werden Eigentumswohnungen deutlich teurer angeboten als noch vor einem Jahr: In Leverkusen stieg das Niveau um 29 Prozent (3.030 Euro), in Remscheid um 26 Prozent (1.830 Euro). Um jeweils 24 Prozent verteuern sich Duisburg (1.610 Euro) sowie Dortmund (2.190 Euro).

Insgesamt gibt es 13 Städte, in denen sich das mittlere Preisniveau im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent oder mehr erhöht hat. Abgesehen von Dortmund und Leipzig hat keine dieser 13 Städte mehr als 500.000 Einwohner. Die Preisrallye für Immobilieneigentum greift also auch abseits der viel zitierten Hotspots um sich.

Relativ preisstabil zeigte sich der Immobilienmarkt nur in 3 Städten, denn hier erhöhten sich die Angebotspreise um weniger als 5 Prozent. Dazu zählen Göttingen mit 2 Prozent (2.840 Euro), Reutlingen mit 3 Prozent (3.630 Euro) sowie Lübeck mit 4 Prozent (3.240 Euro). Das entspricht in etwa der Inflationsrate im gleichen Zeitraum.

Ausführliche Ergebnistabellen mit detaillierten Angebotspreisen für 2020 und 2021 zu den 78 untersuchten Großstädten stehen unten zum Download zur Verfügung.

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