Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen ist von den Umfrage-Ergebnissen bei den Mitgliedsunternehmen des BFW alarmiert. „Die Umfrage zeigt: Der Wohnungsneubau bricht massiv ein. Die Mehrzahl der Unternehmen stellt ihre geplanten Projekte zurück oder hat sie bereits ganz aufgegeben. Das ist keine Delle beim Neubau, das ist die Vollbremsung einer ganzen Branche“, so BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.
„In der aktuellen Situation ist Neubau ohnehin nicht mehr kalkulierbar wegen steigender Bauzinsen, explodierenden Baukosten und gestörten Lieferketten. Unsere Umfrage zeigt für die nahe Zukunft einen enormen Einbruch bei den Neubau-Projekten. 70 % der befragten Unternehmen geben an, sie werden die Hälfte der geplanten Projekte unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr realisieren. Hochgerechnet bedeutet das einen Rückgang zwischen 50.000 und 75.000 neuen Wohnungen. Die Ziele der Bundesregierung von 400.000 Neubauwohnungen werden so nicht ansatzweise zu erreichen sein. Im Ein- und Zweifamilienhausbau gehen die Baugenehmigungen bereits massiv zurück. Die Nachfrage geht dramatisch zurück. Im Mehrfamilienhausbau sind die aktuell noch hohen Baugenehmigungszahlen trügerisch. Viele Projekte werden die Baufertigstellung nicht erreichen“ sagte Salewski.
„Wir haben in Deutschland weiterhin einen hohen Bedarf, vor allem im günstigen Segment. Wir brauchen jetzt verlässliche Förderbedingungen, wirtschaftliche und realistische Neubau-Anforderungen und vor allem mehr Bauland. Alle Regelungen müssen auf den Prüfstand und alle zusätzlichen Kostentreiber müssen ausgesetzt oder abgeschafft werden. Das neue QNG-Fördersiegel wird laut Umfrage nur von 6% der Unternehmen beantragt – es ist völlig unattraktiv und wirkungslos. Wenn wir nicht bauen können, weil es zu teuer, zu kompliziert oder einfach unrentabel ist, wird uns die Wohnungsnot noch lange begleiten.“
„Das neue GEG ist ein Anfang, weg von reiner Dämmung – dieser Weg muss entschlossen und zügig weiter gegangen werden. Klimaschutz und bezahlbares Wohnen sind zusammen umsetzbar, wenn zahlreiche willkürliche technische Regeln der Realität angepasst werden, so z.B.: die völlig übertriebenen Anforderungen bei der Auslegung von Heizungsanlagen. Wir brauchen einen neuen Pragmatismus für die Zukunft und vor allem Planungssicherheit“, so der BFW Präsident.