Mieten in Süddeutschland bis 18 Prozent teurer

Ein Vorjahresvergleich der Angebotsmieten in den Stadt- und Landkreisen aus Bayern und Baden-Württemberg von immowelt zeigt: In Bayern und Baden-Württemberg werden Mietwohnungen immer teurer. Von 2021 auf 2022 haben sich die Kaltmieten in 115 von 126 untersuchten Stadt- und Landkreisen erhöht. Die stärksten prozentualen Anstiege verzeichnen ländliche Regionen: Das Plus beträgt dort in der Spitze 18 Prozent. Auch in vielen Großstädten Süddeutschlands sind Mietwohnungen teuer geworden, allerdings fallen die prozentualen Anstiege dort zumeist vergleichsweise moderat aus. Das zeigt eine Analyse von immowelt, in der die Angebotsmieten von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter, Bestand ohne Neubau) in den Stadt- und Landkreisen Bayerns und Baden-Württembergs im 1. Halbjahr 2022 mit dem Vorjahreszeitraum verglichen wurden.

Neben den steigenden Kaltmieten dürften sich auch die Nebenkosten zu einer immer größeren finanziellen Belastung für viele Mieter entwickeln. Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise werden diese für die meisten Haushalte künftig deutlich höher ausfallen als bisher.

München wird noch teurer – Spitzenpreise auch im Umland

Die mit Abstand höchsten Mieten müssen Wohnungssuchende in München bezahlen. Nach einem leichten Anstieg von 3 Prozent kostet der Quadratmeter in der bayerischen Landeshauptstadt derzeit im Median 18,60 Euro. Hinter München folgen im Preisranking mit großem Abstand die umliegenden Landkreise. Im Landkreis München kostet der Quadratmeter einer Mietwohnung aktuell 16,20 Euro – das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Und auch in den Landkreisen Starnberg (14,80 Euro; +5 Prozent) und Fürstenfeldbruck (14,00 Euro; +3 Prozent) sind die Angebotsmieten in den vergangenen 12 Monaten weiter gestiegen.

Moderate Anstiege in vielen Großstädten

Neben München haben sich Mietwohnungen auch in den meisten anderen bayerischen Großstädten leicht verteuert. So sind die Angebotsmieten in Nürnberg um 4 Prozent gestiegen und liegen aktuell im Mittel bei 10,50 Euro pro Quadratmeter. Den gleichen prozentualen Anstieg verzeichnet Augsburg, wo für den Quadratmeter inzwischen 11,30 Euro verlangt werden. In Regensburg (11,10 Euro) beträgt das Plus sogar nur 1 Prozent, während der Anstieg in Würzburg (11,20 Euro) mit 7 Prozent stärker ausfällt.  

Auch in Baden-Württemberg verzeichnen viele Großstädte moderate Zuwächse bei den Mieten. In Stuttgart, dem teuersten Pflaster im Bundesland, zahlen Mieter aktuell für den Quadratmeter im Median 13,80 Euro – ein Anstieg von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Freiburg haben sich Mietwohnungen ebenfalls um 2 Prozent verteuert und kosten derzeit 12,40 Euro pro Quadratmeter. Auch in Karlsruhe (10,90 Euro; +3 Prozent), Mannheim (10,00 Euro; +1 Prozent) und Heidelberg (11,80 Euro; +1 Prozent) gab es keine großen Preissprünge.

In vielen Großstädten könnten die Mietpreise allerdings aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegenen Bauzinsen zukünftig wieder stärker anziehen. Denn diese sorgen dafür, dass sich viele Menschen den Immobilienkauf nicht mehr leisten können und stattdessen Mietobjekte nachfragen.

Stärkste prozentuale Anstiege in den Landkreisen

Die größten prozentualen Mietpreisanstiege im Süden verzeichnen ländliche Regionen, in denen das Preisniveau zumeist niedriger ist als in den Großstädten. Den stärksten prozentualen Anstieg weist der an der Grenze zu Baden-Württemberg gelegene bayerische Landkreis Günzburg auf, wo sich Mietwohnungen gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent verteuert haben. Der Quadratmeter kostet dort aktuell im Median 9,10 Euro. Dahinter folgen der Landkreis Kulmbach im Norden Bayerns sowie der oberbayerische Landkreis Landsberg am Lech, wo die Mietpreise jeweils um 14 Prozent geklettert sind.

Auch in Baden-Württemberg fallen die prozentualen Anstiege in ländlichen Regionen am größten aus: Im nördlichen Neckar-Odenwald-Kreis haben sich Mietwohnungen um 11 Prozent verteuert, im südlich gelegenen Landkreis Rottweil steht ein Plus von 10 Prozent zu Buche.

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