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IW-Wohnindex: Mietwohnungen werden immer knapper

Während die Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Häuser stagnieren, steigen die Mietpreise weiter. Der Grund: Es werden immer weniger Mietwohnungen angeboten, gleichzeitig bleibt die Nachfrage hoch. Insbesondere in den größten deutschen Städten ist die Lage angespannt, wie der IW-Wohnindex für das zweite Quartal 2024 zeigt.

Kaufpreise:

Leichte Aufwärtstendenzen im zweiten Quartal 2024.

ETW: +0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

EZFH: +1,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Jahresvergleich Q2 2024 zu Q2 2023: ETW -1,4 Prozent, EZFH -2,1 Prozent.

Insgesamt anhaltende Stagnation der Kaufpreise seit über einem Jahr. Dennoch Mehrheit der Städte mit positiver Preisentwicklung im Quartalsvergleich.

Mietpreise:

Starke Aufwärtsdynamik im zweiten Quartal 2024.

Neuvertragsmieten: +1,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Es ist mit einem mittleren jährlichen Mietpreisanstieg 2023/2024 von mehr als 5 Prozent zu rechnen.

Fortsetzung der Mietpreisdynamik aufgrund zunehmender Angebotsknappheiten.

Sonderthema: Entwicklung der Anzahl inserierter Objekte

Kauf: Verdopplung der inserierten zum Verkauf stehenden EZFH und Anstieg bei ETW um mehr als zwei Drittel.

Potenzielle Käuferinnen und Käufer sehen sich damit deutlich größerem Angebot bei re-lativ robusten Preisen gegenüber.

Gegenläufiges Bild auf dem Mietwohnungsmarkt: Bundesweit -18 Prozent seit Q1 2022, -6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Regionale Unterschiede: Top-7 und Großstädte: -27 Prozent seit Q1 2022, Umland der Top-7: -16 Prozent, sonstige Kreise: -10 Prozent.

In Großstädten wird es immer schwieriger, eine Mietwohnung zu finden. Im Vergleich zu Anfang 2022 wurden im zweiten Quartal 2024 in den sieben größten deutschen Städten 27 Prozent weniger Mietwohnungen angeboten. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage hoch, die Lage auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich damit immer weiter zu. Das zeigen neue Ergebnisse des IW-Wohnindex. Am deutlichsten sank die Zahl der inserierten Mietwohnungen in Leipzig, das Angebot hat sich hier halbiert. Bundesweit wurden 18 Prozent weniger Wohnungen inseriert als noch zwei Jahre zuvor.

Mehr Wohnungen zum Kauf angeboten

Wer eine Wohnung kaufen statt mieten will, hat bessere Karten: Die Zahl der zum Verkauf inserierten Eigentumswohnungen ist gegenüber Anfang 2022 um zwei Drittel gestiegen. Die Zahl der zum Verkauf stehenden Ein- oder Zweifamilienhäusern hat sich sogar verdoppelt. Doch auch wenn das Angebot stark gewachsen ist, bleibt die Nachfrage verhalten. Der Grund: Die Kaufpreise sind nach wie vor relativ hoch — ebenso die Finanzierungskosten.

Wohnraum muss erschwinglicher werden

„Dass sich die potenziellen Käufer so zurückhalten, zeigt, wie groß die finanziellen Belastungen bei der Finanzierung sind“, sagt Studienautor und IW-Immobilienexperte Pekka Sagner. „Wohnraum muss erschwinglicher werden – zielgerichtete staatliche Förderung ist angebracht.“ Das entlaste auch den Mietmarkt: Wer eigentlich ein Eigenheim kaufen möchte, es aufgrund der hohen Finanzierungskosten momentan nicht kann, belege ungewollt eine Mietwohnung. Teil der Lösung sei der Neubau, insbesondere in Ballungsgebieten.

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