Sönke Struck beim Landesverbandstag des BFW Nord

Hamburg: Wohnungswirtschaft fordert weniger Regulierung

Der Landesverband Nord des BFW Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen hat am 15. September seinen Landesverbandstag im Hamburger Volksparkstadion veranstaltet. Der Vorstandsvorsitzende Sönke Struck appellierte an die Politik, die Auflagen für den Wohnungsbau nicht weiter zu verschärfen. Der BFW Landesverband Nord repräsentiert die mittelständische, private Immobilienwirtschaft in Norddeutschland. Das Motto für den Landesverbandstag lautete diesmal „Deutschland vor der Wahl“.

Als Rednerinnen traten Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg, sowie Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, auf. An der Podiumsdiskussion nahmen Dr. Andreas Dressel (SPD), Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg, Wolfgang Kubicki, stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP und Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Dr. Ingrid Nestle, Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen für Energiewirtschaft und Dr. Christoph Ploß, Hamburger Spitzenkandidat der CDU für die Bundestagswahl 2021, teil. Streitthemen dabei waren das bezahlbare Bauen und Wohnen.

Appell: „Lassen Sie uns von der regulatorischen Kette“

„Schon 2020 hat das Baukostengutachten der Hamburger Stadtentwicklungsbehörde gezeigt: Es gibt keinen Spielraum mehr für weitere Anforderungen an den Wohnungsbau“, sagte der Vorstandsvorsitzende Sönke Struck in seiner Begrüßungsrede auf dem Landesverbandstag. Gerade im Hinblick auf den Klimaschutz im Gebäudesektor seien deshalb kluge Lösungen notwendig. „Sinnvolle und wirksame Klimaschutzmaßnahmen erreicht man nicht durch theoretisches Ordnungsrecht, sondern nur durch Innovationen, die in der Praxis entwickelt werden. Dafür stehen unsere Mitgliedsunternehmen. Mir kommt es aber oft so vor, als würde die Politik lieber die ordnungspolitische Keule herausholen, anstatt sich einmal konstruktiv mit den Ideen der Wirtschaft auseinanderzusetzen. Die Wohnungsunternehmen werden eher als Gegner denn als Verbündete angesehen. Mein Appell an die Politik: Lassen Sie uns von der regulatorischen Kette.“

Klimaschutz braucht Offenheit statt Überregulierung

Um effektive Klimaschutzmaßnahmen umsetzen zu können, fordere der BFW Landesverband Nord den Abbau von Bürokratie und Überregulierung, Offenheit für unterschiedliche Technologien anstelle von starren Vorgaben, die Kopplung der Sektoren Gebäude und Verkehr bei der Beurteilung von Klimaschutzmaßnahmen, Offenheit für Lösungen, die ganze Wohnquartiere umfassen und mehr Förderung von Innovationen für den Klimaschutz.

© 2020 BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.