Das Analyse-Unternehmen bulwiengesa hat im Rahmen der sogenannten „5%-Studie“ zum siebten Mal die Renditepotenziale der deutschen Immobilienmärkte analysiert. Im Ergebnis sind Wohnungen und Büros in Top-Lagen trotz minimaler Renditen weiterhin sehr gefragt, der Renditerückgang bei Wohnimmobilien ist erneut kräftig gesunken und bei Shopping-Centern kommt es zu massiven Risikoaufschlägen. Lohnend für Investoren sind vor allem Logistikimmobilien.
Trotz Corona-Krise hat sich der gewerbliche Investmentmarkt laut bulwiengesa als robust erwiesen. Büros bleiben eine eher gefragte Assetklasse. Die durchschnittlichen Nettoanfangsrenditen über alle A-Städte lagen erneut bei 2,8 Prozent. Der Wohnungsmarkt ist nach wie vor stabil, aber von einigen Unsicherheiten geprägt. Auch wenn der Mietendeckel in Berlin vorerst gescheitert ist, wird die neue Bundesregierung die bestehenden Bundesgesetze wohl ergänzen oder ausdehnen, um den Mietmarkt weiter zu regulieren, zeigen sich die Experten von bulwiengesa überzeugt. Zudem sei mittelfristig mit einer Zinswende zu rechnen.
Shoppingcenter leiden, Logistikimmobilien profitieren
Bei der Investmentnachfrage nach Einzelhandelsprodukten öffnet sich die Schere der Untersuchung zufolge weiter. Immobilien, die einen Schwerpunkt im täglichen oder wöchentlichen Bedarf haben, sind weiterhin sehr beliebt. Die Ankaufrenditen haben erneut nachgegeben. Stabile bis steigende Mieterwartungen, in der Regel langlaufende Mietverträge und eine robuste Nachfrage sprechen für diese Assetklasse. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage nach Investitionen in Shoppingcenter stark gesunken. In vielen Objekten ist nicht klar, ob es zu weiteren Mietsenkungen kommen wird – dies betrifft insbesondere auch die Flächen jenseits des Erdgeschosses. Logistikimmobilien dagegen zählen zu den Assetklassen, die von der Corona-Krise und den sich ändernden Verbrauchergewohnheiten stark profitieren. Hier wird laut bulwiengesa auch mittel- bis langfristig eine steigende Nachfrage erwartet, was sich bei einem limitierten Angebot positiv auf die Mietentwicklung auswirkt. Zudem haben sich Logistikimmobilien als eigene Assetklasse etabliert.
Immobilienwirtschaft: ESG-Kriterien als neue Herausforderung
Die Aspekte Ökologie, Soziales und gute Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance) rücken im gesamten Immobiliensektor immer stärker in den Fokus. ESG ist neben dem demografischen Wandel und dem wachsenden Wohnungsbedarf in den Städten die große Herausforderung für die Immobilienwirtschaft. Hinzu kommt, dass der Gebäudesektor im vergangenen Jahr nach Angaben des Umweltbundesamtes als einziger der sieben definierten Sektoren die Emissionsziele verfehlt hat. Zudem sei mit steigenden Kosten für Energie und für CO2-Emissionen sowie weiter verschärften gesetzlichen Vorgaben zu rechnen.
Den Link zum Download der kompletten „5%-Studie 2021“ von bulwiengesa finden Sie unter diesem Artikel im Bereich „Weitere Informationen“.