Recht WEG Recht Eigenheim an einem Feld (Copyright: iStock.com/queerbeet)

BFW fordert mehr Wohneigentum

Anlässlich der Landtagswahl am 14. März 2021 lud der BFW Baden-Württemberg zu einer virtuellen Podiumsdiskussion mit dem Fokus auf Wohnungs- und Immobilienpolitik ein.

Bewusst stellte der BFW Landesverband das Thema Eigentum in den Vordergrund. Trotz niedriger Zinsen und gut ausgestatteter Förderprogramme stagniert die Zahl der Haus- und Wohnungseigentümer auch in Baden-Württemberg.

„Bei der Versorgung mit Wohnraum ist das Thema Wohneigentum in den Hintergrund getreten. Von der künftigen Landesregierung wünschen wir uns deshalb mehr Einsatz für diese familienfreundliche Wohnform“, forderte Geschäftsführer Gerald Lipka bereits bei der Eröffnung.

An der virtuellen Podiumsdiskussion nahmen die wohnungspolitischen Sprecher der aktuell im Landtag vertretenen bürgerlichen Parteien teil. Gesprächspartner waren Susanne Bay, MdL, Fraktion Bündnis 90/die Grünen, Daniel Born, MdL, Fraktion der SPD, Gabriele Reich-Gutjahr, MdL, Fraktion FDP/DVP und Tobias Wald, MdL, Fraktion der CDU. Als Vertreter der privaten Immobilienwirtschaft beteiligten sich Bernd Hertweck, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Bausparkassen und Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse AG, sowie der Vorstandsvorsitzende des BFW Baden-Württemberg, Dirk Graf, an der Diskussionsrunde.

Bei seiner Eröffnung stellte Lipka unter Verweis auf eine Studie von Empirica aus dem Jahr 2020 zentrale Eckdaten vor.

„Wohneigentum ist familienfreundlich, aber die Ersterwerber werden immer älter“, bemängelte Lipka. „Für uns ist das ein Alarmzeichen. Hier muss mehr für die Eigentumsbildung und die Alterssicherung junger Familien geschehen. Förderprogramme alleine reichen nicht. Wir brauchen vor Ort auch preiswerte Grundstücke und niedrigere Erwerbsnebenkosten“, so Lipka weiter.

Auch Bernd Hertweck setzte sich für die Förderung junger Familien ein. „Es bedarf der gemeinschaftlichen Anstrengung aller Beteiligten, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist größer denn je. Jungen Familien fällt es aber immer schwerer, Wohneigentum zu erwerben. Sie sollten bei der Eigenkapitalbildung unterstützt werden, insbesondere die Belastung durch die Grunderwerbsteuer muss gesenkt werden.“

Bemerkenswert aus Sicht des BFW Landesverbandes war, dass sich alle Landtagsabgeordneten dafür aussprachen, in der neuen Legislaturperiode das Thema Bildung von Wohneigentum stärker in den Blick zu nehmen und junge Familien besonders zu berücksichtigen. Dabei müsse auch eine Senkung der Grunderwerbsteuer etwa für Ersterwerber ins Auge gefasst werden. Susanne Bay von den Grünen konnte sich eine Stundung der Grunderwerbsteuer für Ersterwerber vorstellen.

„Ich freue mich besonders“, so Gerald Lipka, „dass alle Abgeordneten sich dafür ausgesprochen haben, bei der Vergabe kommunaler Grundstücke für den Wohnungsbau auch private und nicht nur kommunale Gesellschaften zum Zuge kommen zu lassen.“

„Unsere mittelständischen Mitgliedsunternehmen sind nicht nur als Arbeitgeber und Auftraggeber für Firmen vor Ort in Baden-Württemberg fest verankert, sie haben auch viel Erfahrung darin, neue Häuser umweltfreundlich und energetisch sparsam zu gestalten. Auf diese praktische Vernunft sollte die Politik viel häufiger hören“, schloss Dirk Graf, Vorstandsvorsitzender des BFW Baden-Württemberg.

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