Markt Allgemein Finanzen Vektor Aufstieg (Copyright: istock.com/Grafik erhui1979)

Wohninvestmentmarkt: 2021 war Jahr der Rekorde

Das Jahr 2021 markiert laut Savills einen neuen Rekord am deutschen Investmentmarkt für Wohnimmobilien. Es wechselten Wohnimmobilien für etwa 51,8 Milliarden Euro die Eigentümer/innen (Transaktionen ab 50 Wohnungen). Damit wurden der bisherige Rekord aus dem Jahr 2015 (23,3 Milliarden Euro) und der Vorjahreswert (20,5 Milliarden Euro) um jeweils mehr als das Doppelte übertroffen. Zum ersten Mal überhaupt war Wohnen noch vor Büro die umsatzstärkste Nutzungsart am deutschen Immobilieninvestmentmarkt.

Die Mehrheitsübernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia war ein maßgeblicher, aber nicht der einzige Treiber, denn auch ohne diese Übernahme hätte ein neues Rekordvolumen in den Büchern gestanden. Insgesamt ließ sich eine deutlich höhere Nachfrage von Investierenden nach Wohnimmobilien feststellen. Investierende aus dem Ausland kauften im letzten Jahr Wohnungen für mehr als 10 Milliarden Euro an – der bisherige Höchstwert lag bei lediglich 3,7 Milliarden Euro.

Mehr als jeder zweite Euro floss nach Berlin

Im Jahr 2021 wechselten rund 284.000 Wohnungen die Eigentümer/innen. Das ist der zweithöchste Wert seit dem Jahr 2015. Das Rekordvolumen ist folglich nicht nur auf einige große Transaktionen, sondern vor allem auch auf die in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Kapitalwerte zurückzuführen. Rund 86 Prozent aller gehandelten Wohnungen bzw. etwa 83 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen im letzten Jahr auf Portfoliotransaktionen. Aufgrund der Übernahme der Deutschen Wohnen, aber auch aufgrund weiterer Großtransaktionen wie der Übernahme von Akelius und des Verkaufs von rund 15.000 Wohnungen an die kommunalen Wohnungsunternehmen seitens Vonovia und der Deutschen Wohnen war Berlin der mit Abstand umsatzstärkste Standort. Etwa 56 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen auf die Hauptstadt.

Noch nie floss so viel Geld in Neubauten

Etwa 11 Prozent des Transaktionsvolumens wurde mit Projektentwicklungskäufen realisiert. Dies ist zwar der niedrigste Anteil seit dem Jahr 2015, absolut floss jedoch noch nie so viel Kapital (5,6 Milliarden Euro in 2021) in den Kauf von Projektentwicklungen. Dies unterstreicht die hohe Nachfrage nach Neubauten am Investmentmarkt. Savills erwartet eine noch höhere Nachfrage nach Neubauten im kommenden Jahr. Dieser Entwicklung kommt zupass, dass angesichts steigender Fertigstellungszahlen die Produktverfügbarkeit im Neubausegment besser sein dürfte als noch vor einigen Jahren.

ESG sorgt für Bewegung an den Investmentmärkten

Auch das omnipräsente Thema ESG könnte für zusätzliche Nachfrage nach Neubauten sorgen. Neben dem E in ESG wird laut Savills zunehmend das S in den Fokus rücken. Im vergangenen Jahr flossen bei Einzelobjektkäufen bereits rund 20 Prozent des Transaktionsvolumens in Immobilien, die zumindest teilweise geförderte Wohnungen beinhalten. Während viele ESG-konforme Investierende noch stärker auf Neubau setzen, werden die ESG-Regularien gleichzeitig den Sanierungsdruck im Bestand erhöhen. Dieser Druck wird zukünftig noch stärker werden, denn die EU plant energetische Mindeststandards einzuführen.

Hohe Aktivität am Investmentmarkt in Sicht

Neben dem Transaktionstreiber ESG dürfte auch die insgesamt hohe Nachfrage am Investmentmarkt für eine rege Transaktionsaktivität im Jahr 2022 sorgen. Savills erwartet, dass das Volumen im laufenden Jahr die Marke von 20 Milliarden Euro übersteigt.

Die komplette Pressemeldung von Savills finden Sie unten.

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