Wohnenergie: Verbrauch bei Single-Haushalten 38 Prozent höher

Die stark gestiegenen Energiepreise belasten besonders in der Heizperiode viele Haushalte in ganz Deutschland. Die deutlichen Preissteigerungen bei Heizöl, Gas und Strom dürften sich besonders stark auf die Ausgaben Alleinlebender auswirken. Sie verbrauchten im Bereich Wohnen durchschnittlich gut 12.100 Kilowattstunden Energie im Jahr 2019. Damit war der Pro-Kopf-Verbrauch in Einpersonenhaushalten rund 38 Prozent größer als im Durchschnitt aller Haushalte, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Energiespartags am 5. März mitteilt.

Verglichen mit dem Pro-Kopf-Verbrauch in Haushalten mit drei und mehr Personen verbrauchten Alleinlebende sogar 76 Prozent mehr Energie. Über alle Haushaltsgrößen hinweg lag der durchschnittliche Jahresverbrauch von Wohnenergie bei gut 8.800 Kilowattstunden pro Person.

Knapp drei Viertel (71 %) des gesamten Energieverbrauchs im Bereich Wohnen machte das Heizen mit durchschnittlich gut 6.200 Kilowattstunden pro Kopf aus. Gut 9.200 Kilowattstunden benötigten Alleinlebende zum Heizen ihrer eigenen vier Wände – mehr als doppelt so viel wie jeder Mensch, der mit mindestens zwei weiteren Personen zusammenlebt (4.500 Kilowattstunden pro Person).

Neben der Raumwärme machten Warmwasser knapp 15 Prozent, sonstige Elektrogeräte wie Kühlschränke oder Fernseher 8 Prozent, Prozesswärme zum Kochen, Spülen und Waschen 5 Prozent und die Beleuchtung 1 Prozent des Gesamtverbrauchs von Wohnenergie im Jahr 2019 aus.

Pro Kopf ist der Energiebedarf im Bereich Wohnen innerhalb von fünf Jahren (2014 – 2019) um insgesamt 7,3 Prozent gestiegen. Zum Heizen wurden im selben Zeitraum 8,6 Prozent mehr Energie verbraucht. Für Warmwasser zum Duschen und Baden benötigte jedes Haushaltsmitglied durchschnittlich 12,4 Prozent mehr Energie binnen fünf Jahren.

7 Prozent der Konsumausgaben: Alleinlebende geben anteilig am meisten für Energie aus

Der anteilig größere Energieverbrauch von Alleinlebenden macht sich nicht zuletzt auch in deren Geldbeuteln bemerkbar. Für Alleinlebende fiel der Anteil der Energieausgaben an allen Konsumausgaben pro Haushalt am größten aus – er betrug durchschnittlich 6,9 Prozent oder 110 Euro pro Monat im Jahr 2020. Für Dreipersonenhaushalte schlug sich derweil der Kostenfaktor Energie mit einem Anteil von 5,6 Prozent (185 Euro pro Monat) geringer im Konsumbudget nieder. Vierpersonenhaushalte gaben nur 5,2 Prozent (203 Euro pro Monat) für Energie aus. Die privaten Haushalte insgesamt gaben im Durchschnitt 6,1 Prozent (152 Euro pro Monat) ihrer Konsumausgaben im Jahr 2020 für Energie aus.

Die komplette Destatis-Pressemitteilung finden Sie hier.

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