Markt Allgemein Finanze Höchstwert Diagramm (Copyright: istock / deepblue4you)

Wo Investieren sich noch lohnt

Die Risiken nehmen auf einigen Immobilienmärkten zu – doch nicht überall spiegelt sich das auch in den Renditen wider. Für die am 22. April 2021 erschienene 5 % Studie 2020 hat bulwiengesa erneut die Renditepotenziale (IRR) auf den deutschen Immobilienmärkten untersucht.

Einige der Ergebnisse in Kürze:

Hotels: Trotz Nachfrageeinbruch kein Renditeanstieg

Gute Investments im Hotelbereich definieren sich vor allem durch einen langen Pachtvertrag mit einem liquiden Betreiber. Hier trennt sich derzeit die Spreu vom Weizen: Während kleinere Akteure mit ge­ringem finanziellen Rückhalt um die Existenz kämpfen oder bereits aufgeben mussten, sind größere Ketten auf Expansionskurs. Insbesondere Hotels mit großen Veranstaltungskapazitäten oder Flugha­fenhotels könnten die Verlierer der Krise sein. Für den Investor bedeutet dies, dass die Pachtausfallrisiken zunehmen und dass solvente Pächter bei Vertragsverlängerungen in einer sehr guten Ver­handlungsposition stehen und Pachtreduzierungen erwarten. Entsprechend der stark vergrößerten Risiko-Bandbreite haben sich auch die Renditespannen geweitet.

Logistikimmobilien: Investoren von Nachhaltigkeit überzeugt

Das Logistiksegment gilt als Gewinner in der Pandemie, zumal strukturelle Veränderungen im Handel und die wachsende Bedeutung des E-Commerce den Sektor nachhaltig stärken. Während der Corona-Krise wurde die Systemrelevanz der Logistik sichtbar. Die Nachfrage nach Logistik- und La­gerflächen nimmt permanent zu. Sie trifft auf ein begrenztes Angebot, wobei die regionalen Schwer­punkte der Logistikflächenentwicklungen nach wie vor in den etablierten Logistikregionen liegen. In­vestments in Logistikimmobilien werden als nachhaltig attraktiv und – in den meisten Logistikregionen – als stabil wahrgenommen: Daher ist die Renditespanne mit 3,2 bis 4,4 Prozent recht gering und im Ver­gleich zum Vorjahr stabil geblieben.

Büros in den Nischen: Lukrativ für Risikoaffine

Im vergangenen Jahr ist es selbst für professionelle Investoren in den meisten Assetklassen noch einmal anspruchsvoller geworden, sichere Renditen zu erzielen, selbst bei traditionell häufig gehan-delten, stabilen Assetklassen wie Büroimmobilien.

Mit erkennbaren Preisabschlägen ist eher bei opportunistischen Investments zu rechnen, also bei Immobilien, die aufgrund ihrer Lage- und Objektqualitäten Defizite aufweisen. Sven Carstensen von bulwiengesa: „Allerdings zeigt sich, dass die Kaufpreisvorstellungen von Käufern und Verkäufern hier noch auseinanderliegen. Schnäppchenjäger müssen noch warten. Wer mit Büroimmobilien hohe Renditen erzielen möchte, muss sich mit einem gewissen Mut zum Risiko in kleinere Städte wagen. In D-Städten sind 5 Prozent und mehr immer noch erzielbar.“

Zur Studie

Die 5 % Studie bietet bereits seit 2015 einen kompakten Marktüberblick und liefert einen neuen Ansatz bei der Beschreibung von Immobilienmärkten. Sie untersucht die Performanceerwartungen der wichtigsten Assetklassen, die aktuell den deutschen Investmentmarkt dominieren.

Weitere Informationen:

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