Weil gute Projekte Aufmerksamkeit verdienen: der FIABCI Prix d’Excellence

Was für die Startups der Innovationspreis und für die Filmindustrie der Goldene Bär, ist in der Immobilienbranche der Prix d’Excellence, eine Auszeichnung, die alljährlich an besonders innovative, schöne und kluge Bauprojekte vergeben wird. Ein Preis, bei dem es nicht einfach um tolle Architektur geht, sondern um das gesamte Projekt ‒ von der Planung bis zur Fertigstellung. Ausrichter ist in Deutschland der BFW Bundesverband, bewerben dürfen sich aber selbstverständlich auch Nichtmitglieder.

Im vergangenen Jahr schaffte es in der Rubrik Gewerbe ein Projekt ganz nach vorne, das den Anspruch des Prix an die Bewerber noch mal unterstreicht. Mitten in Düsseldorf stand schon seit einiger Zeit das ehemalige Hochhaus der Commerzbank leer, es fehlte eine zündende Idee, um dem an sich bereits außergewöhnlichen Gebäude zu neuem Glanz zu verhelfen. Der entscheidende Ansatz des Projektteams: Aus dem Bankhaus von einst wird ein Hotel von morgen.

Im Interview konnte Volker Weuthen, Senior Partner der verantwortlichen HPP Architekten, einiges zur Geschichte des Bauwerks erzählen, aber auch einen kleinen Einblick in dessen Gegenwart und Zukunft geben.

Herr Weuthen, warum haben Sie sich im vergangenen Jahr für den Prix beworben?

Der FIABCI Prix d’Excellence ist eine schöne Möglichkeit, herausragende Projektentwicklungen auf eine nationale und im zweiten Schritt ‒ nach einem Gewinn ‒ sogar auf eine internationale öffentliche Bühne zu heben.

Warum mit diesem Projekt?

Das Anfang der 60er Jahre vom Düsseldorfer Architekten Paul Schneider-Esleben erbaute Hochhaus wurde im Jahr 1998 wegen seiner stilprägenden Konstruktion und insbesondere auch aufgrund seiner innovativen Vorhangfassade unter Denkmalschutz gestellt. Sie gilt als die erste elementierte Hochhausfassade in Deutschland. Seit ca. 2005 stand das Bürogebäude leer. Durch die Revitalisierung erwacht es an einer der prominentesten Straßen Düsseldorfs nun in altem Charme zu neuem Glanz. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel einer nachhaltigen Gebäude-Revitalisierung, das nicht nur die Immobilie selber, sondern auch seine direkte stadträumliche Umgebung neu belebt.

Welche Überlegungen haben dazu geführt, sich für die Umgestaltung in ein Hotel zu entscheiden?

Aufgrund struktureller Defizite konnte das Haus den heutigen Ansprüchen zeitgemäßer Büroorganisationen nicht mehr genügen. Eine Hotelnutzung war hingegen sehr gut umsetzbar und ist gemeinsam mit dem Mieter RUBY hervorragend gelungen.

Welchen Ratschlag würden Sie jungen Architektinnen und Architekten mit auf dem Weg geben, wenn es um Projekte dieser Größenordnung geht?

Gerade der Umbau eines komplexen Bestandsgebäude erfordert für den Projekterfolg eine enge Einbindung aller Beteiligten von Beginn an: vom Denkmalschutz über die späteren Nutzer bis hin zur Erbengemeinschaft des Bestands-Architekten.

Wie wichtig ist es, Preise und Titel dieser Art zu bekommen?

Architekturpreise ermöglichen eine größere Öffentlichkeit des Projekts und würdigen die Arbeit des gesamten Teams auf Bauherren- wie auf Architektenseite.

Was ist denn aus Ihrer persönlichen Sicht das Besondere an diesem Gewinner-Projekt?

Das neue Erdgeschoss, welches aus einer ehemalige Verkehrsfläche einen ganz neuen, besonderen Ort macht: Die neu eingefügte, hochtransparente Hülle setzt das offene Foyer in Szene, das die Besucher mit einem modernen Barkonzept empfängt. Wo also ehemals der erste autogerechte Drive-In-Bankschalter Deutschlands Modernität versprühte, wird das Quartier heute durch einen neuen Anziehungspunkt belebt.

Ein spannendes Beispiel für ein herausragendes Projekt.

Zurzeit läuft die Anmeldung für den Prix d’Excellence 2022. Alle Interessierten, die gern ihr Bauprojekt vorstellen und einreichen wollen, können das online unter https://www.fiabciprixgermany.com jederzeit tun.

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