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Warum Unternehmen (nicht) investieren

Laut einer Untersuchung von KfW Research sind die Unternehmensinvestitionen in Deutschland (zu) niedrig. Die Corona-Krise hat dabei einen bereits längerfristigen Trend nochmals verschärft, speziell im Mittelstand. Doch steht gerade jetzt die Transformation in Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung auf der Agenda. Das erfordert enorme Investitionen.

Zuversicht ist dabei die zentrale Stellschraube, damit Unternehmen Investitionen angehen. Investitionsbereitschaft, -höhe und Zielrichtung sind entscheidend von der Geschäftserwartung der Unternehmer und Unternehmerinnen abhängig. Auch demografische Prozesse spielen eine große Rolle. Die Neigung zu investieren sinkt mit dem Alter. Vor allem bei kleinen Unternehmen sind Investitionsentscheidungen an die Person des Inhabenden gekoppelt. Klassische Faktoren spielen dagegen eine untergeordnete Rolle. Die Wirtschaftspolitik kann helfen: Grundlegende Voraussetzung für rege Unternehmensinvestitionen sind sichere wirtschaftspolitische und regulatorische Rahmenbedingungen.

„Die Neigung zu investieren sinkt mit zunehmendem Alter der Inhabenden massiv – sowohl das Investitionsvolumen wie auch der Hang, Kapazitätserweiterungen umzusetzen. Zusammen mit dem rasanten Anstieg des Durchschnittsalters von Unternehmensinhabenden verhindert dieses Muster enorme Investitionen. Seit 2002 ist das Durchschnittsalter von Inhabern und Inhaberinnen im Mittelstand um acht Jahre gestiegen. Hinzu kommt vielfach eine bevorstehende Unternehmensnachfolge, die die Investitionsneigung ebenfalls belastet.“

Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW

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