Blick in ein Wohnzimmer/Photo by Patrick Perkins on Unsplash

Studie: Anstieg der Mietpreise schwächt sich ab

Die Mietpreise in Deutschland sind im zweiten Quartal dieses Jahres nur noch leicht angestiegen. Laut dem ImmoScout24 WohnBarometer legten sie für Bestandswohnungen um 0,8 Prozent zu, für neugebaute Wohnungen lag der Anstieg bei 1,5 Prozent. Damit schwächte sich die Entwicklung gegenüber dem Vorquartal deutlich ab. Im ersten Quartal wurden Wohnungen im Bestand noch 1,8 Prozent und Neubauwohnungen 2,1 Prozent teurer angeboten.

Deutschlandweit übersteigt die Nachfrage nach Mietwohnungen den Angaben zufolge weiterhin das Angebot. Durchschnittlich kommen bei ImmoScout24 auf Bestandswohnungen elf Anfragen pro Inserat und Woche sowie fünf Anfragen pro Woche auf Neubau-Mietwohnungen. Für die nächsten zwölf Monate prognostiziert das WohnBarometer eine moderate Entwicklung der Angebotsmieten von 2,9 Prozent für Bestandswohnungen. Im Neubau erwartet ImmoScout24 bis zum zweiten Quartal 2022 einen Anstieg um 4,1 Prozent.

Nach Mietendeckel-Urteil: Nachholeffekte in Berlin

Die Untersuchung zeigt, dass die Bestandsmieten in Berlin im Vergleich zu den übrigen Metropolen in Deutschland im zweiten Quartal am stärksten steigen. Dies ist laut WohnBarometer vor allem auf Nachholeffekte nach der Zeit des Mietendeckels zurückzuführen. Die spezielle Regelung zur Mietpreisregulierung in der Hauptstadt war im April vom Bundesverfassungsgericht gekippt worden. Die Angebotsmieten für das zuvor für den Mietendeckel relevante Segment mit Baualter vor 2014 stiegen seit dem Urteil um durchschnittlich 87 Cent pro Quadratmeter. Das entspricht einer Preisanpassung von rund 6,7 Prozent.

Berlin und Köln vergleichsweise günstig, München besonders teuer

Allerdings ist auch das Angebot von Mietwohnungen in dieser Altersklasse seit der Aufhebung des Mietendeckels deutlich gestiegen, nämlich um 32 Prozent. Für Berlin verzeichnete das ImmoScout24 WohnBarometer mit durchschnittlich 154 Kontaktanfragen pro inserierter Bestandswohnung in der Woche mit weitem Abstand die höchste Nachfrage. Dennoch liegen die Angebotsmieten im Bestand in Berlin ebenso wie in Köln trotz einer dynamischen Preisentwicklung im Vergleich zu den übrigen Metropolen auf einem relativ moderaten Niveau. Eine Mietwohnung in der Hauptstadt kostet durchschnittlich maximal 7,19 Euro pro Quadratmeter, während es in München 16,25 Euro sind.

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