Verantwortung Klimaschutz Nahaufnahme Glühbirne (Copyright: istock.com / bernie_photo)

Stromverbrauch: Viel Sparpotenzial für Haushalte

Durch den stromsparenden Einsatz von z.B. LED-Lampen und energieeffizienten Kühlschränken können bundesweit 15 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden und rund 10 Milliarden Euro gespart werden. Das zeigt der Stromspiegel 2021, den das Bundesumweltministerium im Rahmen seiner Online-Klimaschutzberatung veröffentlicht hat. Für den Stromspiegel wurden über 290.000 Verbrauchsdaten aus ganz Deutschland ausgewertet.

Das Online-Tool ermöglicht Mietern und Eigentümern, ihren eigenen Stromverbrauch zu bewerten und Tipps zum Stromsparen zu erhalten. Damit können sie den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase reduzieren und gleichzeitig den eigenen Geldbeutel schonen. Für einen durchschnittlichen Zweipersonenhaushalt in einem Mehrfamilienhaus liegt die mögliche Ersparnis bei 320 Euro und 470 Kilogramm CO2 im Jahr. In einem Einfamilienhaus können sogar Stromkosten von im Schnitt 410 Euro im Jahr gespart werden.

Die aktuellen Daten geben zudem Auskunft über den Stromverbrauch in Zeiten der Corona-Pandemie. Etwa drei Viertel der Privathaushalte in Deutschland haben 2020 mehr Strom verbraucht als im Vorjahr. Diese Entwicklung wird unter anderem auf den Lockdown und das verstärkte Arbeiten im Homeoffice zurückgeführt. Pro Haushalt stieg der Stromverbrauch um 162 Kilowattstunden, das entspricht einem Zuwachs von fünf Prozent. Der Stromverbrauch pro Kopf ist um 55 Kilowattstunden gestiegen, was einem Anstieg um 45,6 Prozent entspricht.

Je nach konkreter Sparmaßnahme fällt das individuelle Sparpotenzial beim Stromverbrauch unterschiedlich aus. Besonders wirksam sind:

  • Der Einsatz von Heizungspumpen, der Eigenheimbesitzern die Einsparung von mehr als 100 Euro pro Jahr ermöglicht. Drei von vier Heizungspumpen sind veraltet und verbrauchen unnötig viel Strom.
  • Der Umstieg auf LED-Lampen ermöglicht zum Beispiel beim Austausch von zehn Lampen ein Einsparpotenzial von 130 Euro im Jahr. Zwar sind sie in der Anschaffung teurer als herkömmliche Glühbirnen oder Energiesparlampen. Dafür sind aber die Stromkosten geringer und LED-Lampen haben vielfach eine längere Lebensdauer.
  • Mit Sparduschköpfen liegt das Sparpotenzial pro Jahr bei rund 250 Euro. Sie mischen Luft in den Wasserstrahl, sodass weniger Wasser benötigt wird und erhitzt werden muss.
  • Ein neuer, energieeffizienter Kühlschrank kann im Vergleich zu einem zehn Jahre alten Gerät rund 250 Euro pro Jahr einsparen. Die Energieeffizienzklasse A ist bei Kühl- und Gefriergeräten die beste. Seit März macht das neue EU-Energielabel die Wahl des effizientesten Gerätes einfacher.

Grundlage für die Erhebung der Sparpotenziale im Stromspiegel sind Verbrauchsdaten aus ganz Deutschland. Als durchschnittlicher Haushalt im Mehrfamilienhaushalt wurde ein Zweipersonenhaushalt angenommen, in dem Wasser mit Strom erhitzt wird. Beim durchschnittlichen Einfamilienhaus sind es vier Personen, die für das Warmwasser keinen Strom nutzen (zentrale Warmwasserbereitung).

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