Stimmungsaufhellung zum Jahresabschluss

Das mittelständische Geschäftsklima steigt laut KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zum dritten Mal in Folge. In der Vorweihnachtszeit geht es um 4,9 Zähler auf -14,5 Saldenpunkte nach oben. Die schon im Oktober begonnene Aufhellung der Geschäftserwartungen setzt sich fort, zum ersten Mal seit Juni verbessert sich jetzt aber auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Die Absatzpreiserwartungen geben gleichzeitig deutlich nach.

„Die Unternehmen verabschieden sich zusehends von der zwischen­zeitlichen Untergangs­stimmung. Gut gefüllte Gasspeicher und die Entlastung der Unternehmen und Haushalte durch die Energiepreis­bremse dürften daran einen bedeutenden Anteil haben. Entsprechend gibt es durchaus Aufwärts­risiken für die Konjunktur­prognose von KfW Research, die im kommenden Jahr eine Schrumpfung der deutschen Wirtschafts­leistung um 1% vorsieht. Trotz der deutlichen Besserung der Unternehmens­stimmung seit Oktober erwartet aber eine klare Mehrheit der Mittelständler und Groß­unternehmen für die nächsten sechs Monate noch immer eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage und auch die ebenfalls vom ifo Institut abgefragte Prognose­unsicherheit bleibt außergewöhnlich hoch. Beides kann zu einer Investitions­zurückhaltung führen und den Abschwung verstärken. Außerdem wird das Auffüllen der Gasspeicher im kommenden Jahr bei ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland und einer womöglich höheren LNG-Nachfrage Chinas wohl schwieriger als 2022, was das Erholungs­potenzial in den energie­intensiven Industrie­zweigen begrenzt. Letztendlich bleibt aber die frohe Weihnachts­botschaft, dass eine tiefe Rezession, so wie sie die Stimmungs­indikatoren lange suggerierten, sehr wahrscheinlich ausbleibt.“

Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW

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