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Steigende Baukosten: Gefahr für den Wohnungsbau

In Hamburg sind die Gesamtkosten für den Bau neuer Wohnungen von 2016 bis 2020 im Mittel um 17,6 Prozent gestiegen. Das geht aus einem Gutachten hervor, das die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen am 04. März 2021 vorgestellt hat. Der Landesverband Nord des BFW Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Verband sieht darin eine Gefahr für den weiteren Wohnungsbau in der Stadt. Viele Investoren wandern schon jetzt ins Umland ab, wie eine Umfrage des Verbandes zeigt.

Der BFW Landesverband Nord repräsentiert die mittelständische, private Immobilienwirtschaft. Im Januar 2020 befragte er seine Mitglieder zu ihren Neubauaktivitäten. Das Ergebnis: Während in Schleswig-Holstein 2020 die Fertigstellungszahlen im Wohnungsbau um 46,8 Prozent zulegten, gingen sie in Hamburg um rund 20 Prozent zurück.

„Wir machen seit Jahren die Erfahrung, dass das Bauen in Hamburg schwieriger und teurer wird. Neben den steigenden Baukosten verteuern immer neue Auflagen und steigende Grundstückspreise den Wohnungsneubau. Es ist kein Wunder, dass manche Unternehmen der Stadt nun den Rücken kehren“, sagt Sönke Struck, der Vorstandsvorsitzende des BFW Landesverbands Nord. „Es stimmt, was die Verfasser des Baukostengutachtens sagen: Bei den jetzigen Kosten sind keinerlei Spielräume für weitere Auflagen vorhanden. Jetzt sind wir an einem Punkt, wo es kaum noch möglich ist, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen oder überhaupt wirtschaftlich zu arbeiten. Wir erwarten, dass die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung diese Signale ernst nehmen. Wenn sie nicht bald gegensteuern, wird das für den Wohnungsbau in Hamburg bittere Folgen haben. Dann sprechen wir nicht mehr nur über bezahlbare Wohnungen, sondern darüber, ob überhaupt noch gebaut wird.“

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