Rund 372.000 Menschen in Deutschland sind wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Rund 37.400 Menschen leben auf der Straße. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen. Der BFW engagiert sich im Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit der Bundesregierung. Dieser soll im April 2024 im Bundeskabinett beschlossen werden.
Der Auftakt wurde in einer Zukunftskonferenz am 19. und 20. Juni 2023 gesetzt. Die Bundesregierung hatte im Dezember 2022 den ersten Wohnungslosenbericht vorgelegt. In diesem wurden 263.000 wohnungslose Menschen in Deutschland festgestellt. Seitdem sind die Zahlen jedoch dramatisch angestiegen. Nur ein Dreivierteljahr später im August 2023 legte das Statistische Bundesamt neue Zahlen vor. Der Befund: 372.000 Personen in Deutschland sind wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Ein Anstieg um 178.000 Menschen. Der Grund hierfür liegt in der besseren Datenerfassung und dem Zuzug von ukrainischen Flüchtlingen.
Grundsätzlich gliedert sich die Wohnungslosigkeit in drei Gruppen: Erstens Menschen, die im System der Wohnungsnotfallhilfe untergebracht sind. Zweitens verdeckt Wohnungslose, die zum Beispiel bei Freunden und Bekannten unterkommen. Drittens Obdachlose, die auf der Straße leben.
Untergebrachte Wohnungslose: 372.000 (August 2023)
Verdeckt Wohnungslose: 49.000 (Dezember 2022)
Obdachlose: 37.000 (Dezember 2022)
Summe: Rund 460.000 Wohnungs- und Obdachlose
Bei den Zahlen handelt es sich um die offiziellen Angaben der Bundesregierung und des Statistischen Bundesamtes. Die BAG Wohnunglosenhilfe geht von rund 185.000 verdeckt wohnungslosen Menschen sowie rund 50.000 Obdachlosen aus. Damit wären rund 607.000 Menschen in Deutschland wohnungs- und obdachlos. Gleichzeitig ist der Bestand an Sozialwohnungen auf 1,1 Millionen gesunken. Insgesamt werden in Deutschland 700.000 neue Wohnungen benötigt.
Der BFW und die Immobilienwirtschaft engagieren sich im Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit um einerseits Wohnungen zu bauen und bereitzustellen und andererseits um präventiv gegen Wohnungslosigkeit vorzugehen.
- Lukas Behrendt, Referent für Politik und Europa
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