Die Preissenkungen angesichts der gestiegenen Zinsen sind in den B- und C-Städten moderater ausgefallen als in den A-Städten, berichtet Colliers. Die durchschnittliche Bruttospitzenrendite für Büroimmobilien in B-Städten stieg seit Ende 2021 um 70 Basispunkte auf 4,50 Prozent, in C-Städten um knapp 80 Basispunkte auf 5,50 Prozent. In den Top-7-Städten hingegen legte sie um 95 Basispunkte auf 3,80 Prozent zu. Temporär zurückgestellte Verkäufe beziehen sich meist auf großvolumige Objekte über 100 Millionen Euro oder auf Projektentwicklungen.
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 4,5 Milliarden Euro in Büro- und Geschäftshäuser in B- und C-Städten investiert, was einem Transaktionsvolumen auf dem Niveau des Vorjahres entspricht. Zählt man noch sowohl die D- als auch alle weiteren Städte außerhalb der Top 7 hinzu, wurden im Jahr 2022 sogar insgesamt rund 6,9 Milliarden Euro investiert, was einer Steigerung gegenüber 2021 von über acht Prozent entspricht. Das Transaktionsvolumen von Büro- und Geschäftshäusern in den Top 7 hingegen ging, verglichen mit 2021, um 38 Prozent zurück.
Preiskorrekturen bisher moderater als in den Top 7
Den bis in den November deutlich gestiegenen Inflationsraten ist die Europäische Zentralbank mit restriktiver Geldpolitik begegnet. Nach mehreren Zinsschritten liegt der Hauptrefinanzierungssatz seit Mitte Dezember bei 2,50 Prozent. Die Anhebungen hatten deutlich gestiegene Finanzierungskosten bis zum Beginn des vierten Quartals zur Folge, bevor sie sich in den letzten drei Monaten des Jahres relativ stabil zeigten. Die durch höhere Finanzierungskosten implizierten Preiskorrekturen fielen in den B- und C-Städten moderater aus als in den A-Städten. Gegenüber Q4 2021 lag die durchschnittliche Bruttospitzenrendite für Büroimmobilien in B-Städten rund 70 Basispunkte höher bei 4,50 Prozent und in C-Städten knapp 80 Basispunkte höher bei 5,50 Prozent. In den Top 7 stieg die Bruttospitzenrendite hingegen um 95 Basispunkte auf 3,80 Prozent.
Ausblick: Stabileres Marktumfeld erleichtert Transaktionen
„Gemäß aktuellen Prognosen scheint der Höhepunkt der Inflation überschritten zu sein, wobei die EZB weitere Zinserhöhungen im ersten Quartal 2023 in Aussicht gestellt hat. Entsprechend bleibt das Marktumfeld für Immobilientransaktionen kurzfristig herausfordernd. Im Jahresverlauf erwarten wir eine Beruhigung sowie eine höhere Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen für Transaktionen. Aufgrund der potenziell erneut steigenden Finanzierungskosten und der deutlich gestiegenen Attraktivität von Staatsanleihen sehen wir weiteren Aufwärtsdruck auf die Immobilienrenditen, der sich in niedrigeren Kaufpreisen widerspiegelt. Demzufolge erwarten wir auch bei einem regen Marktgeschehen ein Transaktionsvolumen auf dem Niveau des Jahres 2022“, so Michael R. Baumann, Head of Office Investment B&C Cities bei Colliers in Deutschland.
Die Colliers-Pressemitteilung finden Sie hier.