Steuer Verbrauchersteuer Draufsicht Dorf Cuncy-les-Varzy (copyright: istockphoto.com/Florent MARTIN)

Neuer Raumordnungsbericht des BBSR

Regionale Wettbewerbsfähigkeit setzt die dauerhafte Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft voraus. Die unterschiedlichen Ausgangslagen sind durch die demografische Entwicklung sowie den wirtschaftlichen Strukturwandel bestimmt und stellen städtische und ländliche Räume vor sehr unterschiedliche Herausforderungen. Das geht aus dem Raumordnungsbericht 2021 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

Der Bericht fokussiert sich vor allem auf die raumordnerischen und regionalplanerischen Handlungsmöglichkeiten. Das Bundeskabinett hat den Bericht am 30. Juni zur Kenntnis und dazu Stellung genommen.

Die wirtschaftliche Entwicklung im letzten Jahrzehnt war in Deutschland sehr positiv, wobei nicht alle Regionen gleichermaßen profitiert haben. Insbesondere die Metropolregionen waren sehr erfolgreich, etwa hinsichtlich der Produktivität und Digitalisierung. Ebenso liegen etwa zwei Drittel aller über das EU-Forschungsprogramm „Horizont 2020“ geförderten Institutionen in den großen Städten der Metropolregionen. Damit sind sie attraktiv für weiteren Zuzug. Auf der anderen Seite gibt es aber auch strukturschwache Räume, die durch höhere Arbeitslosenquoten, niedrigere Einkommen, einen höheren Anteil an Schulabgängern ohne Abschluss oder einen höheren Anteil an Haushalten ohne schnelles Internet geprägt sind. Daher gilt es, die Entwicklungskerne so zu qualifizieren, dass ihre wirtschaftliche Strahlkraft auch in das weitere Umland wirken kann.

Deutschland steht auch künftig vor der Herausforderung des demografischen Wandeles verbunden mit einem Rückgang der Erwerbspersonen, der zunehmenden Globalisierung zusammen mit der hohen Exportabhängigkeit des Landes und dem Wandel der Arbeitswelt durch eine zunehmende Digitalisierung. Damit sich unterschiedlichen Räume im Strukturwandel neu positionieren können, braucht es einen schnellen Ausbau insbesondere der sehr leistungsfähigen digitalen Infrastruktur.

„Die Politik, alle Fachplanungen, die Wirtschaft, die Sozialpartner, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft müssen ihr bisheriges Handeln immer wieder auf den Prüfstand stellen, um die Regionen Deutschlands wettbewerbsfähig zu halten“, resümiert BBSR-Leiter Dr. Markus Eltges. Speziell die informellen und formellen Instrumente der Landes- und Regionalplanung müssten dies flankieren. „Schließlich geht es nicht nur um wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sondern um gleichwertige Lebensverhältnisse, Bleibeperspektiven insbesondere in den ländlichen Räumen und ein harmonisches gesellschaftliches Miteinander.“

Der Bericht steht unten zum Download bereit.

© 2020 BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.