Neue Hessische Landesregierung – BFW Landesverband hofft

Die neue hessische Landesregierung sollte auf Grund hoher Kosten und Zinsen im Wohnungsneubau die große Gruppe privater Investoren wieder stärker ins Blickfeld nehmen.

„Der Mittelstand kann zum entscheidenden ‚Gamechanger‘ werden“, hob Gerald Lipka, Geschäftsführer des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen in Hessen anlässlich der Vorstellung der neuen hessischen Landesregierung hervor. Immerhin wurden in Hessen in den vergangenen Jahren zwischen 54 und 59 Prozent aller Investitionen in den Wohnungsneubau von Privaten gestemmt.

„Wir wünschen dem neuen Wirtschafts- und Wohnungsminister Kaweh Mansoori (SPD) in der Wohnungspolitik viel Erfolg und bieten unsere Expertise gerne an“, versprach Lipka. Wegen gestiegener Kosten und Zinsen sowie lukrativer anderer Anlagemöglichkeiten flössen inzwischen auch in Hessen Millionen Euro privater Investitionen nicht mehr in den Wohnungsneubau. „Wohnungsneubau macht auch Mietwohnungen frei, dieser Sickerungseffekt werde leider unterschätzt“, so Lipka.

Zwar sehe der Koalitionsvertrag Entlastungen beim Bauen vor, doch die reichten nicht aus, um Private in der aktuellen wirtschaftlichen Situation zu Investitionen zu ermutigen, was zur Entschärfung der Situation jedoch unerlässlich sei. Für die Schaffung von Wohnraum genüge sozial geförderter Wohnungsbau allein nicht. „Staatliche Investitionen oder Fördermittel können fehlende Millionen privater Investoren nicht im Ansatz ausgleichen“, betont Lipka. Stattdessen müsse die Politik private Investitionen in den Wohnungsbau attraktiver machen, etwa durch die Befreiung oder Senkung der Grunderwerbsteuer, wie von dem Ministerpräsidenten Boris Rhein mit dem Hessengeld im Wahlkampf angekündigt hat. Bessere Abschreibungsmöglichkeiten, mehr bebaubare Grundstücke, vereinfachte Vorschriften und schnellere Genehmigungsverfahren seien gute Signale der Politik an den Markt.

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