Geschäftsführerin Landesverband Nord
Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf den
Wohnungsbau im Norden aus? Dies fragte jüngst der BFW Landesverband Nord seine Mitgliedsunternehmen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. 73 Prozent gaben an, dass Corona ihren Geschäftsbetrieb beeinträchtige.
Besonders stark betroffen sind die Planung und Genehmigung neuer Projekte sowie die Organisation der Baustellen. 33 Prozent der befragten Unternehmen sagten, dass corona-bedingt Subunternehmer auf den Baustellen wegblieben. Ein Viertel hat damit zu kämpfen, dass die eigenen Mitarbeiter ausfallen. Für 14 Prozent ist die Einhaltung der Sicherheit auf den Baustellen eine Herausforderung.
Dennoch liefen die meisten Bauvorhaben in diesem Jahr trotz der Corona-
Pandemie weiter – wenn auch mit Verzögerungen. 77 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie alle für 2020 geplanten Bauvorhaben tatsächlich realisieren können.
Lange Wartezeiten für B-Pläne und Genehmigungen
Anders sieht der Blick in die Zukunft aus: 81 Prozent der befragten Bauträger und Projektentwickler gaben an, dass es derzeit auf kommunaler Ebene corona-bedingt zu Verzögerungen komme. 35 Prozent von ihnen beklagen Verzögerungen in der Planrechtschaffung, ebenfalls 35 Prozent mussten länger auf die Erteilung von Baugenehmigungen warten. Auch die Bauleitplanungen und behördliche Abnahmen dauern momentan deutlich länger. 67 Prozent der Befragten rechnen auch für 2021 mit administrativen
Verzögerungen.
Wohnungsbauziele gefährdet
„Bisher scheint die Immobilienbranche vergleichsweise gut durch die Corona-Krise zu kommen“, kommentiert Sönke Struck, Vorstandsvorsitzender des BFW Landesverband Nord, die Umfrageergebnisse. „Aber es zeichnet sich ab, dass wir in den kommenden Jahren mit deutlichen Rückgängen bei den Fertigstellungszahlen rechnen müssen. Das ist das Gegenteil von dem, was wir jetzt brauchen, um die ehrgeizigen Wohnungsbauziele zu erreichen. Außerdem gefährdet diese Entwicklung Arbeitsplätze in der Immobilienwirtschaft sowie bei ihren Auftragnehmern. Insofern appellieren wir an Politik, Verwaltung und Banken: Räumen Sie Bauvorhaben Priorität ein, anstatt sie weiter auf die lange Bank zu schieben!“
Die Pressemitteilung in voller Länge steht unten zum Download bereit.