Der angespannte Wohnungsmarkt stellt Studierende weiterhin vor große Herausforderungen. Während die Mietpreissteigerungen während der Corona-Pandemie eine kleine Verschnaufpause einlegten, haben sie seitdem deutlich an Dynamik gewonnen und liegen im vergangenen Jahr mit einem Anstieg von 5,1 Prozent deutlich über dem Anstieg der Verbraucherpreise (2,2 Prozent).
Diese Entwicklung geht einher mit einem schrumpfenden Angebot an Mietwohnungen in den für Studierende geeigneten Segmenten – also kleinen Wohnungen, WGs und Wohnen auf Zeit – bei gleichzeitig weiterhin hoher bzw. steigender Nachfrage an den allermeisten Hochschulstandorten – auch von anderen Bevölkerungsgruppen. Grund dafür sind die immer noch hohen Bauzinsen, die Wohneigentum für viele unerschwinglich machen und diese zahlungskräftigeren Gruppen deshalb ebenfalls auf dem Mietmarkt nach Wohnungen suchen. Aufgrund der stark rückläufigen Bautätigkeit wird sich die Lage am Wohnungsmarkt in Zukunft sogar noch weiter verschärfen. Enorm schwierig ist die Wohnungssuche für internationale Studierende, da diese nicht bei den Eltern wohnen können und deshalb auf den Mietmarkt angewiesen sind. Diese Gruppe muss daher häufig auf teure möblierte, zeitlich befristete Angebote zurückgreifen. Das sind die Kernergebnisse des diesjährigen Studentenwohnreports.
Uber alle 38 untersuchten Standorte sind die Mieten qualitäts- und lagebereinigt um 5,1 Prozent gestiegen. Am stärksten stiegen die Preise dabei im Segment kleiner Wohnungen (unter 40 Quadratmeter; 5,7 Prozent), aber auch WG-Zimmer (4,4 Prozent) und kleine möblierte Wohnungen auf Zeit (4,7 Prozent) verzeichneten deutliche Zuwächse. Der Blick auf die verschiedenen Hochschulstandorte zeigt, dass Berlin (+9,4 Prozent) und Leipzig (+9,3 Prozent), wo auch schon in den Vorjahren überproportional starke Mietpreissteigerungen zu beobachten waren, die höchsten Steigerungsraten verzeichnen. Die geringsten Zuwachse weisen hingegen Würzburg und Tübingen (beide 1,6 Prozent) sowie Heidelberg mit einer stagnierenden Entwicklung auf.
Einer der Gründe für die Preissteigerungen ist die vielerorts erhöhte Nachfrage gepaart mit einem Rückgang des Angebots. Der Markt für möblierte Wohnungen auf Zeit hat dabei an Bedeutung gewonnen und im Verhältnis zu den übrigen Segmenten an fast allen Standorten zugelegt. Die Anzahl inserierter kleiner Wohnungen und WGs hat sich jedoch insgesamt reduziert: An 29 der 38 betrachteten Standorte ist das Angebot rückläufig. Eine bedeutsame Ausnahme ist Berlin – dort ist das Angebot kleiner Wohnungen deutlich um 30 Prozent gegen den allgemeinen Trend und überraschend gestiegen.