Der Mittelstand hat laut dem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer April 2022 den unmittelbaren Kriegsschock fürs Erste verdaut. Sein Geschäftsklima fängt sich im April wieder ein wenig, nachdem die Stimmung im Monat zuvor infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine kollabiert war. Mit dem Zuwachs wird gleichwohl nur knapp ein Achtel des Einbruchs im März kompensiert. Der weitere Konjunkturverlauf hängt von vielen Unwägbarkeiten ab.
Nach dem akuten Kriegsschock im März stabilisiert sich das Geschäftsklima im April. Es ist allerdings nur ein zaghaftes Durchatmen nach dem Absturz im Vormonat. Die aktuellen Ereignisse wie der unvermindert wütende Krieg und neue Störungen in den globalen Lieferketten wegen der strengen Lockdowns in China machen Konjunkturprognosen derzeit höchst unsicher. Wesentliche Bausteine für eine Stabilisierung von Konjunktur und Wachstum sind die Eindämmung der russischen Aggression, eine wirksame soziale Abfederung der Inflations- und Sanktionslasten, mehr Energieeffizienz, eine rasche Diversifizierung der Energieversorgung, aber auch eine rechtzeitige und konsequente Vorbereitung auf eine mögliche neue Corona-Welle im Herbst.
Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW