Mittelstädte immer teurer: Mietanstieg um bis zu 18 Prozent

Im vergangenen Jahr hat der Mietmarkt wieder an Dynamik gewonnen. In den größten deutschen Städten zeigte die Preiskurve zuletzt wieder steil nach oben und auch vor den Mittelstädten macht diese Entwicklung nicht Halt. So sind die Angebotsmieten in 99 von 110 untersuchten Mittelstädten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In 13 Städten liegt das Plus sogar im zweistelligen Prozentbereich. Das zeigt eine aktuelle immowelt Analyse von Wohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern (Bestand ohne Neubau) in mittelgroßen Städten (50.000 bis 100.000 Einwohner).

Die zunehmende Dynamik in der Mietpreisentwicklung verdeutlicht sich beim Blick aufs Vorjahr: 2021 sind die Preise in 90 Städten gestiegen und nur in 6 Städten um 10 Prozent und mehr.

Die Gründe für die ansteigende Preiskurve sind vielschichtig. Viele hochpreisige Mittelstädte liegen in der Nähe von Großstädten. Die dort oftmals noch höheren Mieten sorgen für Ausweichbewegungen. Besonders in den hochpreisigen Mittelstädten mangelt es dann oft an Wohnraum. Eine bereits hohe Nachfrage trifft dort auf ein geringes Angebot. Zusätzlich hat sich im vergangenen Jahr das Interesse an Mietwohnungen noch weiter erhöht: Über alle Mittelstädte hinweg stieg die Nachfrage (Anfragen pro Objekt) im Jahresvergleich um 137 Prozent. Aufgrund der gestiegenen Bauzinsen können sich immer weniger Menschen Wohneigentum leisten und erhöhen den Druck auf den Mietmarkt weiter. Die hohe Zahl an Geflüchteten, die durch den Krieg in der Ukraine nochmal deutlich gestiegen ist, verschärft die Situation zusätzlich. Da sowohl die Neubauziele der Bundesregierung deutlich verfehlt wurden und sich bei den Bauzinsen keine Entspannung anbahnt, übersteigt vermutlich auch in Zukunft die Nachfrage das Angebot in vielen Städten deutlich. Mieter müssen sich somit auf weitere Anstiege einstellen.

Ausführliche Tabellen zu den 110 untersuchten deutschen Mittelstädten stehen unten zum Download bereit.

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