Die negativen Auswirkungen des Berliner Mietendeckels werden immer sichtbarer. So rechnet die Fachgemeinschaft Bau durch den Verzicht auf Sanierungen mit Auftragsrückgängen von rund 185 Millionen EUR allein bis Ende des Jahres.
Bei der aktuellen Konjunkturbefragung der Fachgemeinschaft gab rund ein Drittel der Unternehmen eine Verschlechterung der Auftragslage infolge des Mietendeckels an. Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. vertritt die Interessen der mittelständischen Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg. Sie betreut rund 900 Mitglieder und ist damit der größte Bauarbeitgeber- und Bauwirtschaftsverband in der Region.
Fast die Hälfte der Betriebe berichten von Auftragsrückgängen in der Gebäudesanierung und -modernisierung infolge des Mietendeckels. Rund 60 Prozent der Befragten rechnen mit weiteren Auftragsrückgängen nach der Absenkung der Mieten. Pro Unternehmen sind die Aufträge durch den Mietendeckel um bis zu 25 Prozent zurückgegangen.
Auch beim Neubau sind insbesondere die Wohnungsbaugenossenschaften und die privaten Bauherren zögerlicher als noch vor einem Jahr. Rund 15 Prozent der Baufirmen haben auch hier mit Auftragsrückgängen durch den Mietendeckel zu kämpfen. Durch das zurückgehende Engagement im Wohnungsbau fehlten dem Berliner Wohnungsmarkt künftig mehrere tausend Wohnungen zusätzlich.
„Der von uns vorhergesagte Abwärtstrend im Wohnungsbau der Hauptstadt ist eingetreten“, so Hauptgeschäftsführerin Dr. Manja Schreiner. „Neben den neubauhemmenden Aspekten von Gesetzen, Verordnungen und in der Verwaltungspraxis, verschärft der Mietendeckel die Wohnungsknappheit – und das bei anhaltendem Bevölkerungswachstum“, so Schreiner weiter.
Die fehlenden Aufträge und der Umsatzverlust durch den Mietendeckel werden deutliche Folgen für die kleinen und mittelständischen Bauunternehmen haben, die auf Aufträge der Wohnungswirtschaft angewiesen sind. Insolvenzen und Arbeitsplatzabbau seien zu befürchten.
Die Umfrage der Fachgemeinschaft steht Ihnen unten als Download zur Verfügung.