Auf einer gemeinsamen Fachkonferenz haben Vertreter der elf deutschen Metropolregionen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) über Lehren aus der Corona-Pandemie diskutiert. Dabei ging es nicht nur um Transformationsprozesse, sondern auch um künftige Lösungen für eine Zusammenarbeit in den Regionen und darüber hinaus. So wurde unter anderem über den Wandel von Lebens- und Arbeitswelten oder die Entwicklung des Nahverkehrs diskutiert.
„Die Pandemie hat gezeigt, dass das Unmögliche doch möglich ist. Daher müssen in Zukunft alle relevanten Akteure auf allen föderalen Ebenen besser auf den unmöglichen Fall vorbereitet sein“, erklärte Dr. Markus Eltges, Leiter des BBSR. Die Starkregenereignisse am 14. Juli 2021 im Rheinland hätten dies sehr deutlich gemacht. Bezogen auf die Pandemie scheine einiges auf dem Weg zur alten Normalität zu sein. Man brauche aber einen gesellschaftlichen Diskurs, welche guten Erfahrungen aus der Corona-Zeit in eine neue Normalität überführt werden sollen, so Eltges weiter. Dazu gehören seiner Ansicht nach klare Regelungen zum Homeoffice, aber auch Planungen und Projekte, die den Menschen in den Städten wohnortnahe grüne Erholungsflächen zur Verfügung stellen.
Bund verweist auf neue Förderprogramme
Erwin Schwärzer, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung und Wohnen im Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat verwies auf die Städtebauförderung, mit der das BMI die nachhaltige Entwicklung und Transformation der Städte und Gemeinden unterstütze. Auf die aktuelle Situation angepasste, neue Programme kämen hinzu. Beispielhaft nannte er das neue Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, mit dem bundesweit innovative Konzepte zur Stärkung der Resilienz und Krisenbewältigung in Städten und Gemeinden gefördert werden sollen.
Metropolregionen: Austausch über Lehren aus der Pandemie wichtig
„Wir alle sind noch unsicher, wie sich die Corona-Pandemie auf die zukünftige Entwicklung der Metropolregionen auswirken wird“, ergänzte Jakob Richter, Sprecher des Initiativkreises der Europäischen Metropolregionen. Die rege Teilnahme an der Fachkonferenz zeige, wie stark das Bedürfnis ist, sich darüber auszutauschen. Die Teilnehmer diskutierten neben dem Wandel von Lebens- und Arbeitswelten und der Zukunft des ÖPNV auch über Innovationscluster, die sichere Durchführung von Kongressen sowie die Auswirkungen der Pandemie auf Tourismus und Tagungsstandorte.
Initiativkreis seit 20 Jahren als strategische Plattform
Der Initiativkreis Europäische Metropolregionen in Deutschland besteht seit 2001. Der strategischen Plattform gehören alle elf Europäischen Metropolregionen in Deutschland an. Gemeinsam arbeiten sie daran, den Nutzen metropolregionaler Zusammenarbeit aufzuzeigen und für sie zu werben. Zu der digitalen Fachkonferenz hatten sich insgesamt 220 Expertinnen und Experten aus Politik, Planung und Wissenschaft angemeldet.