Ergebnisse der Umfrage mit über 900 teilnehmenden Kommunen
Die Ergebnisse der Kommunenbefragung 2024 des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende (KWW) der Deutschen Energie-Agentur (dena) liegen vor. Die jährliche KWW-Umfrage zeigt den Status quo, Hürden und Potenziale der Kommunalen Wärmeplanung aus kommunaler Sicht. Hauptergebnis: Immer mehr Kommunen arbeiten an Kommunalen Wärmeplänen, die personellen Ressourcen bleiben aber ein limitierender Faktor.
Im Juni und Juli 2024 antworteten 984 Kommunen in einem Onlinefragebogen sowie in Telefoninterviews unter anderem auf Fragen nach der interkommunalen Wärmeplanung, den Kosten und Dienstleistungen, dem Wissensstand, der Akteursbeteiligung, der Qualität sowie der Datenthematik bei der kommunalen Wärmeplanung. Mit der Unterstützung durch die GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH wurden die Antworten gesammelt und in diesem Report ausgewertet.
Die Umfrage ergab, dass im Vergleich zu 2023 deutlich mehr Kommunen an ihrem Wärmeplan arbeiten. Wärmepläne werden als wichtig für das Erreichen der Klimaneutralität bewertet, dennoch fehlen Finanzierungsdetails und Zeitpläne. Die Kosten für Dienstleistungen stiegen im Vorjahresvergleich um elf Prozent. Kleine und mittlere Kommunen beschäftigen durchschnittlich eine Vollzeitstelle für die KWP und geben einen Mehrbedarf von etwa einer halben Stelle an. Herausfordernd seien fehlende Daten, die Finanzierung von Maßnahmen und eine mangelnde Beteiligung bzw. Einbindung lokaler Akteure in die KWP.
An der KWW-Kommunenbefragung 2024 beteiligten sich insgesamt knapp 1.000 Kommunen. Im Vergleich zu 2023 arbeiten bereits mehr Kommunen an ihrem Wärmeplan bzw. haben ihn abgeschlossen. Dabei erarbeiten kleine Kommunen ihren Wärmeplan eher gemeinsam mit anderen Kommunen in sogenannten Konvois oder in Gemeindeverbänden. Viele kleinere Kommunen geben an, aufgrund fehlender finanzieller und personeller Ressourcen noch nicht mit der Wärmeplanung zu beginnen. Kommunaler Wärmeplan als strategisches Instrument erkannt. Ressourcen bleiben ein begrenzender Faktor.
Die Kommunen, die die Wärmeplanung bereits durchführen, berichten wie 2023 von Herausforderungen durch fehlende Daten beispielsweise für die Bestands- und Potenzialanalyse. Auch die weiterhin offenen Fragen nach der Finanzierung von Wärmewendemaßnahmen sind hinderlich. Relevante Organisationen und die Öffentlichkeit in die Planungen einzubinden wird erneut als aufwendig bewertet. Ihre Beteiligung findet sehr unterschiedlich statt. Teilweise wurden wichtige lokale Akteure wie Stadtwerke noch gar nicht in die Planungsprozesse einbezogen.
Ebenfalls ähnlich wie im Vorjahr werden die personellen Bedarfe werden höher angegeben als die in der Praxis eingesetzten Kapazitäten. Bei kleinen und mittleren Kommunen steht etwa eine verfügbare Vollzeitstelle einem geschätzten Aufwand von rund eineinhalb Vollzeitstellen gegenüber. Im Unterschied zu 2023 werden die durchschnittlichen Kosten der Dienstleistungen für den Planungsprozess um elf Prozent höher angegeben und damit geringer, als erwartet. Mit dem Kostenanstieg war zu rechnen, da Planungsleistungen infolge des in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetzes nun stärker nachgefragt werden. Der ermittelte Kostenanstieg fällt wesentlich geringer aus, als erwartet wurde.
Insgesamt messen die befragten Kommunen den abgeschlossenen Wärmeplänen eine hohe Bedeutung zur Erreichung der Klimaneutralität bei. Trotzdem fehlen manchen Plänen mitunter Details zur Finanzierung und zum zeitlichen Ablauf.