Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen hat im ersten Quartal einen weiteren Satz nach oben gemacht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wuchsen die neuen Bankdarlehen um 15,5 Prozent. Das starke Kreditwachstum ist vor allem auf kurzfristigen Finanzierungsbedarf höherer Lagerhaltung, die gestörte Lieferketten auffangen soll, und Zinssicherungsmotive vor dem Hintergrund der geldpolitischen Straffung zurückzuführen.
„Die Trendwende am Kreditmarkt steht vor der Tür: Nach einem starken ersten Halbjahr werden Krieg, Konjunkturflaute und Kreditkosten in der zweiten Jahreshälfte das Kreditneugeschäft in Deutschland bremsen. Zwar klingen die wirtschaftlichen Beeinträchtigungen der Pandemie durch eine Rücknahme vieler gesundheitspolitischer Maßnahmen ab. Gleichzeitig kommen durch den russischen Überfall auf die Ukraine hohe Kosten auf die deutsche Volkswirtschaft zu, die den Schwung der Pandemieerholung kräftig ausbremsen dürften. Zudem sind die gestörten Lieferketten sowie hohe Energie- und sonstige Inputpreise treibende Faktoren für restriktivere Kreditvergabestandards der Banken.“
Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW