Laut KfW-ifo-Mittelstandsbarometer macht das mittelständische Geschäftsklima im Juni angesichts der deutlichen Entspannung der pandemischen Lage erneut einen ähnlich großen Sprung nach oben wie schon im Mai und schließt fast zu den Großunternehmen auf.
Der Anstieg ist der zweitstärkste seit Beginn der Zeitreihe im Januar 2005, gleichzeitig fallen die Erwartungen der Mittelständler so optimistisch aus wie nie in den vergangenen gut zehn Jahren. Nun ist es entscheidend, mit den wiedergewonnenen Freiheiten verantwortungsvoll umzugehen und die Impfkampagne mit hohem Tempo weiterzufahren, gerade angesichts der immer mehr um sich greifenden sehr ansteckenden Delta-Variante des Virus.
„Alle Zeichen stehen auf Aufschwung – das ist die schöne Botschaft des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers im Juni. Allein schon beim Blick auf das Straßenbild wird klar, dass sich die Umsätze der meisten pandemiebetroffenen Dienstleister deutlich erhöht haben. Was viele Menschen während des langen Corona-Winters vermisst haben, holen sie jetzt nach. Dank der Ersparnisse aus den Zeiten des Lockdowns könnte bei vielen das Geld nun lockerer sitzen. Die Industrieunternehmen und der Bau haben ungeachtet des jüngsten Rücksetzers bei den industriellen Auftragseingängen im Mai schon länger keine nennenswerten Absatzprobleme, vielmehr ächzt es wegen Materialengpässen etwas im Getriebe. Doch die Engpässe und der Post-Corona-Boom in der Industrie sind zwei Seiten einer Medaille. Bei allen Problemen durch die Materialknappheiten ist es hilfreich, sich vor Augen zu führen, dass ein ausgeprägter Nachfrageüberhang vor einem Jahr als äußerst positives Szenario gegolten hätte. Deutschland darf sich nach konjunkturell schwierigem Beginn also auf einen Wachstumsschub im weiteren Jahresverlauf freuen.“
Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW