Wie das KfW-Mittelstandspanel zeigt, hat im Jahr 2020 nur etwas mehr als ein Drittel (36 %) der kleinen und mittleren Unternehmen Weiterbildung selbst durchgeführt oder gefördert, im Durchschnitt für die Hälfte ihrer Belegschaft. Die aggregierten Weiterbildungsausgaben des Mittelstands belaufen sich auf ungefähr zehn Milliarden Euro bzw. ca. fünf Prozent der gesamten mittelständischen Investitionen in Anlagen und Bauten. Diese ernüchternden Zahlen sind eine Bestandsaufnahme inmitten der Corona-Krise, doch selbst eine zügige Rückkehr zum Vorkrisenniveau würde den aktuellen Herausforderungen des Strukturwandels nicht gerecht.
Problem ist, dass der Weiterbildungssektor im Status quo zu unübersichtlich und informell ist, er weist Angebotslücken und zu geringe Teilnahmequoten auf. KfW Research sieht die wesentlichen Stellschrauben für systematische und hochwertige Weiterbildung in der Breite auf drei Gebieten:
- Verbesserung des Angebots durch staatliche Mindeststandards und eine zentrale Rolle der Hoch- und Berufsschulen als Weiterbildungsanbieter
- Erweiterte finanzielle Förderung
- Schaffung zeitlicher Freiräume durch digitales Lernen und bessere Betreuungsinfrastruktur – für die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Bildung.