Verantwortung Klimaschutz Photovoltaic Anlage (copyright: istock.com/U. J. Alexander)

Klimaneutralität: Studie zeigt Potenziale im Gebäudesektor auf

In einer neuen Studie unter dem Titel „Aufbruch Klimaneutralität“ hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) konkrete Handlungsempfehlungen für die künftige Bundesregierung vorgelegt. Es gilt als eines der wichtigsten politischen Ziele für die kommenden Jahre, Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu machen. In der Studie spielt auch der Gebäudesektor eine wichtige Rolle. Insgesamt waren neun Forschungsinstitute und rund 70 Projektpartner aus verschiedenen Wirtschaftsbranchen an der Untersuchung beteiligt.

Insgesamt identifiziert das dena-Papier 84 konkrete Aufgaben für die neue Legislaturperiode. Dazu gehören der Ausbau von Elektromobilität und Photovoltaik. Außerdem spricht sich die Deutsche Energie-Agentur dafür aus, Gebäude stärker als Energieerzeuger zu begreifen, die imstande sind, einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. So könnten zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen am Gebäude in Kombination mit einer Sanierung der Gebäudehülle sowie Mieterstrom- und Quartiersenergie-Projekte dazu beitragen, Gebäude in Energieerzeuger zu verwandeln. Allerdings müssten solche Maßnahmen stärker angereizt und vorhandene Regulierungen, etwa beim Mieterstrom zurückgefahren werden. Diese Forderung unterstützt auch der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen.

dena: Smart Buildings könnten Energiewende voranbringen

Darüber hinaus wird in der Studie auch der Einsatz digitaler Technologien zur Gebäudeautomation angeregt. Vernetzte Anwendungen und gebäudeeigene Energiemanagementsysteme könnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Energieverbrauch zu senken und damit die Klimaziele zu erreichen. Zudem könnten künftig Handwerker mit Zustimmung des Gebäude- oder Wohnungsbesitzers auf die im Gebäude generierten Daten zugreifen und diese beispielsweise zur Systemoptimierung und für neue digitale Dienstleistungen nutzen. Im Gebäudebereich müssen die CO2-Emissionen laut den Klimazielen der Bundesregierung allein bis 2030 um 44 Prozent sinken. Der Großteil der Minderungen entfällt laut dena auf Maßnahmen an der Gebäudehülle und technische Anlagen.

Klimaneutralität im Gebäudebestand: Tiefgreifende Veränderungen notwendig

Nach Ansicht der Deutschen Energie-Agentur ist ein klimaneutraler Gebäudebestand ohne Wasserstoff und klimaneutrale Gase nicht denkbar. Der dafür erforderliche Umbau der Infrastruktur sei eine besondere Herausforderung. „Um Klimaneutralität im Gebäudebestand zu erreichen, braucht es tiefgreifende Veränderungen mit hoher Geschwindigkeit. Gebäude mit schlechtem Standard müssen zuerst angepackt, Sanierungsverfahren standardisiert, massiv intensiviert und die Wärmeversorgung schnell dekarbonisiert werden“, erklärt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena.

Die komplette Studie „Aufbruch Klimaneutralität“ können Sie unter diesem Artikel herunterladen.

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