Die Energiekosten steigen: 78 Prozent der Deutschen sehen sich stark oder sogar sehr stark davon betroffen. Der Aspekt des klima- und umweltfreundlichen Wohnens gewinnt daher beim Immobilienerwerb an Bedeutung: Für mehr als jeden Zweiten ist dies ein entscheidendes Kriterium bei der Immobilienauswahl. Eine Finanzierung entsprechender baulicher Maßnahmen käme für die Mehrheit allerdings nur mithilfe staatlicher Förderung in Frage. Zu diesen Ergebnissen kommt eine bundesweite, repräsentative Umfrage im Auftrag von Engel & Völkers Finance.
Die signifikant gestiegenen Energiepreise beschäftigten jüngst die Politik: So beschloss die Bundesregierung ein Energiegeld und weitere Maßnahmen, um die finanzielle Belastung für die Bevölkerung abzumildern. Laut Umfrage von Engel & Völkers Finance leiden insbesondere Mehrfamilienhaushalte mit Kindern sehr stark an den steigenden Kosten für Strom und Wärme.
So geben 57 Prozent der Befragten an, dass es ihnen beim Immobilienkauf sehr wichtig oder gar das entscheidende Kriterium sei, klima- und umweltfreundlich zu wohnen. In Mehrpersonenhaushalten mit Kindern ist dieser Aspekt sogar knapp zwei Dritteln äußerst wichtig, bei Einpersonenhaushalten nur knapp jedem Zweiten. Auch nach Bundesländern gibt es Unterschiede: So verzeichnen Hamburg (67 Prozent), Schleswig-Holstein und Thüringen (jeweils 64 Prozent) sowie Berlin (60 Prozent) ein überdurchschnittliches Interesse an klima- und umweltfreundlichem Wohnen. Schlusslichter sind das Saarland (45 Prozent*), Sachsen-Anhalt (48 Prozent) und Sachsen (49 Prozent).
Solarenergie wichtigste Maßnahme für klimaneutrales Wohnen
Mit Blick auf die möglichen baulichen Maßnahmen für klimaneutrales Wohnen steht die Nutzung von Solarenergie weit oben in der Gunst der Immobilienerwerber: Für 53 Prozent der Befragten wäre eine Photovoltaikanlage ein sehr wichtiger Aspekt, wenn sie sich für eine Immobilie entscheiden müssten. Die Verwendung von umweltfreundlichen Baumaterialien wie Holz spielt für 43 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Rolle. Einen Fernwärmeanschluss oder ein eigenes Blockheizkraftwerk finden 37 Prozent wichtig. Jeder Dritte legt großen Wert auf ein sogenanntes Smart Home zur Steuerung von Heizung, Licht und Elektrogeräten, um möglichst klimaneutral zu wohnen. Auch eine Ladestation für E-Autos (Wallbox) ist bei knapp jedem Dritten ein entscheidender Aspekt. Männer sind hier deutlich affiner als Frauen: Jeweils 39 Prozent von ihnen geben an, dass ihnen ein Smart Home oder eine Wallbox sehr wichtig sei im Hinblick auf eine größtmögliche Klimaneutralität.
Finanzierbarkeit entscheidend für Umsetzung
Wichtigstes Kriterium im Hinblick auf klimaneutrales Wohnen ist jedoch die Finanzierbarkeit. Die finanzielle Förderung einer energetischen Sanierung oder einer energiesparenden Bauweise ist für 57 Prozent der Befragten entscheidend bzw. sehr wichtig. 79 Prozent sagen sogar, dass sie eine energetische Sanierung nur durchführen würden, wenn diese finanziell gefördert würde.
* geringe Fallzahlen
Über die Studie:
Die repräsentative Studie “Immobilientrends 2022” wurde im März 2022 bundesweit über das Online-Tool Toluna im Auftrag von Engel & Völkers Finance durchgeführt. Insgesamt haben 1.500 Menschen daran teilgenommen.