Die Corona-Pandemie hat den deutschen Mittelstand mit Wucht getroffen. Dennoch sind die Unternehmen insgesamt glimpflich durch das Krisenjahr 2020 gekommen. Laut KfW-Mittelstandspanel 2021 mussten die kleinen und mittleren Unternehmen im vergangenen Jahr Umsatzverluste in Höhe von 227 Milliarden Euro hinnehmen. Allerdings zeigte sich der Mittelstand nach Angaben der Experten so anpassungsfähig, dass Schlimmeres verhindert werden konnte.
Vor allem der schnelle Auf- und Ausbau digitaler Vertriebswege hat sich für viele Unternehmen als Rettungsanker erwiesen. Allein mehr als 300 Milliarden Euro wurden über digitale Vertriebswege erlöst, 850.000 kleine und mittlere Unternehmen erzielten Umsätze über digitale Kanäle. Für das laufende Jahr erwartet zwar jedes dritte Unternehmen weitere Rückgänge beim Umsatz. Insgesamt berichten die Unternehmen laut KfW derzeit aber von einem Aufwärtstrend.
„Weitsicht und Agilität und damit typische Unternehmereigenschaften haben den Mittelstand gerettet. Dank ihrer soliden, in den Jahren zuvor aufgebauten Eigenkapitalausstattung und ihrer Fähigkeit schnell und flexibel auf die veränderten Anforderungen in der Krise zu reagieren, sind die kleinen und mittelgroßen Unternehmen trotz empfindlicher Umsatzrückgänge einigermaßen glimpflich durch die Krise gekommen“, erklärte Dr. Fritzi Köhler-Geib, die Chefvolkswirtin der KfW.
Die durchschnittliche Umsatzrendite der kleinen und mittelgroßen Unternehmen ist nur leicht gesunken und hat sich damit als krisenfest erwiesen. Hierzu dürften auch die zahlreichen wirtschaftspolitischen Stabilisierungs- und Unterstützungsmaßnahmen zum Ausgleich von Umsatzverlusten beigetragen haben. Gedämpft wurde allerdings die Investitionslaune des Mittelstands im Jahr 2020. Noch nie haben so viele Unternehmen ihre Pläne nicht umgesetzt.