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KfW: Kreditwachstum erreicht Talsohle

Deutsche Unternehmen und Selbstständige haben im zweiten Quartal erheblich weniger Kredite aufgenommen als im Vorjahr. Nach den Berechnungen von KfW Research schrumpfte das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen mit den gewerblichen Kunden um 12,7 Prozent. Einen höheren prozentualen Rückgang gab es zuletzt während der globalen Finanzkrise.

Die treibende Kraft hinter der Schwäche bleibt die geringe Nachfrage der Unternehmen. Vor allem die neuen Ausleihungen kurzfristiger Finanzierungsmittel bis zu einem Jahr liegen auf einem niedrigen Niveau. Die bessere Wirtschaftslage und der beschleunigte Fluss der staatlichen Hilfszahlungen dürften hierfür maßgeblich sein.

Auch wenn vieles dafür spricht, dass das Kreditwachstum in der zweiten Jahreshälfte die Talsohle hinter sich lassen kann, wird es noch dauern bis die Zuwachsraten wieder ins Plus drehen. Nach Einschätzung der KfW dürfte dies Anfang 2022 der Fall sein.

„Vorbehaltlich aller Unwägbarkeiten, die die Pandemie mit sich bringt, erwarte ich, dass der Unternehmenskreditmarkt die Talsohle nun hinter sich lässt. Neben dem Schwinden des negativen Basiseffekts in der zweiten Jahreshälfte ist auch die Erholung der Investitionsausgaben der Unternehmen ursächlich hierfür – auch wenn zum Vorkrisenniveau noch ein Stück, nämlich rd. 1,5 Prozent, fehlen.“

Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW

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