KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Geschäftsklima im Sturzflug

Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen stürzt im Juni regelrecht ab. Gegenüber dem Vormonat sinkt es um 5,4 Zähler, also fast so stark wie unmittelbar nach dem Gaslieferstopp im vergangenen September.

Ursächlich ist vor allem ein Pessimismusschub bei den Erwartungen, aber auch die Lagebeurteilung gibt deutlich nach. Gute Nachrichten bietet das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer im Juni lediglich mit Blick auf die künftige Inflationsentwicklung, denn der seit nunmehr neun Monaten anhaltende Rückgang der Absatzpreiserwartungen setzt sich ungebremst fort.

„Die Entwicklung des KfW-ifo-Geschäftsklimas im Juni fügt sich ein in die Reihe der enttäuschenden Konjunkturdaten. Der kurzzeitige Konjunkturoptimismus vom Frühjahr ist verflogen, stattdessen befindet sich die deutsche Wirtschaft gerade in einer Art Schwebezustand. Der Stimmungsabfall in den Unternehmen stellt ein Abwärtsrisiko für die aktuellen Wachstumsprognosen dar. Mit deutlichen Nominallohnsteigerungen bei einer gleichzeitig nachlassenden Inflation sind die Voraussetzungen für eine moderate Konsumerholung in den nächsten Quartalen aber noch immer gegeben. Außerdem verstärken sich als positive Kehrseite der schwächeren Konjunkturaussichten die Anzeichen für einen anhaltenden Inflationsrückgang.“

Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW

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