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Kaufkraft hält mit Mieten nicht Schritt

In den meisten deutschen Großstädten sind die Mieten dem verfügbaren Einkommen der Bevölkerung enteilt. Besonders in München und Frankfurt klaffen Mietpreise und Kaufkraft weit auseinander. Das zeigt eine Analyse von immowelt, bei der die angebotenen Kaltmieten mit der durchschnittlichen Kaufkraft pro Kopf in den Stadtkreisen über 500.000 Einwohnern sowie den reichsten Stadt- und Landkreisen Deutschlands verglichen wurden.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Die Kaufkraft in München liegt 30 Prozent über dem Deutschlandmittel, die Angebotsmieten sind allerdings 128 Prozent höher; große Diskrepanzen auch in Frankfurt, Stuttgart und Köln
  • In Berlin liegt die Kaufkraft 7 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt, die Mieten aber 34 Prozent darüber
  • Die reichsten Landkreise mit entsprechend hohen Mieten liegen im Umland von München und Frankfurt

Allerdings gibt es auch Großstädte, in denen ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Kaufkraft und Wohnkosten besteht. Sowohl in Leipzig als auch in Essen zahlen Mieter für eine Wohnung bei Neuvermietung im Median weniger als 8 Euro pro Quadratmeter. In der Ruhrgebietsstadt liegt die Miete demnach 4 Prozent unter dem deutschlandweiten Wert, das verfügbare Einkommen 5 Prozent darunter. In Leipzig ist das Verhältnis sogar ausgeglichen: Sowohl die Kaufkraft als auch die Mietpreise liegen 11 Prozent unter dem Bundesschnitt.

Sinkende Mietpreisdynamik könnte Auseinanderdriften bremsen

Eine weitere Verschärfung des Missverhältnisses von Wohnkosten zu Kaufkraft könnte möglicherweise durch die zuletzt abnehmende Mietpreisdynamik verhindert werden. Zwar haben sich die Angebotsmieten in den meisten deutschen Großstädten von 2020 auf 2021 verteuert, allerdings fallen die Anstiege geringer aus als in den vergangenen Jahren. Besonders in teuren Großstädten wie München, Frankfurt oder Stuttgart flacht die Preiskurve deutlich ab, wie das aktuelle immowelt Mietpreisbarometer zeigt.

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