Der aktuelle KfW-Innovationsbericht zeigt, dass seit etwa eineinhalb Jahrzehnten die Innovationstätigkeit in der Breite der deutschen Wirtschaft schwindet, während sich die Innovationsanstrengungen auf immer weniger und hauptsächlich große Unternehmen konzentrieren. Diese Entwicklungen haben sich im Corona-Jahr 2020 fortgesetzt.
Die Innovationsaktivitäten im Mittelstand gingen nach einem kurzen Schub zu Beginn der Krise weiter zurück. Drei von zehn kleinen und mittleren Unternehmen (27 Prozent) haben ihre Innovationsanstrengungen gegenüber 2019 gedrosselt. Dem stehen nur 12 Prozent der Mittelständler mit gesteigerten Innovationsaktivitäten gegenüber.
Auch im vergangenen Jahr sind es vor allem die kleinen Unternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten, die sich aus der Innovationstätigkeit zurückziehen. Gerade die schwierige finanzielle Lage und die unsicheren Zukunftsperspektiven, die die Pandemie für viele Unternehmen mit sich bringt, wirken sich aus: Firmen verzichten unabhängig von ihrer Mitarbeiterzahl verstärkt auf Innovationen, wenn sie existenziell von der Krise betroffen sind und ausgeprägte Liquiditätsengpässe aufweisen. Gleiches gilt für jene, die mit einer langen Krisendauer rechnen.
Außerdem bremse laut KfW weiterhin gerade in der Breite des Mittelstands der Fachkräftemangel die Innovationstätigkeit. Fördermaßnahmen zum Aufbau der Innovationskompetenz dieser Unternehmen müssten daher ausgeweitet werden.