immowelt Preiskompass: Abwärtstrend gestoppt 

Ein Jahrzehnt lang stiegen die Immobilienpreise sehr stark an, ehe sie letztes Jahr erstmals wieder sanken und sich nun allmählich einpendeln. Das verdeutlichen die aktuellen Angebotspreise von Bestandswohnungen aus dem immowelt Preiskompass. Dafür wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) untersucht. Zwischen Dezember 2022 und März 2023 sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen nur noch in 4 von 14 untersuchten Großstädten gesunken.

In 4 Städten haben sich die Kaufpreise sogar wieder leicht verteuert, in den übrigen 6 Städten ist das Preisniveau stabil geblieben. Die nachlassende Dynamik wird beim Blick auf die Vorquartale deutlich: Im 4. Quartal 2022 sind die Angebotspreise noch in allen 14 Städten gesunken. Auch im 3. Quartal 2022 verzeichneten noch alle untersuchten Großstädte rückläufige Kaufpreise. Zum Teil sind die Preise innerhalb eines Quartals um 5 Prozent eingebrochen. In den vergangenen drei Monaten beträgt der maximale Rückgang dagegen nur noch 2 Prozent.

Ein möglicher Grund für die Stabilisierung der Kaufpreise ist die gleichzeitige Stabilisierung des Zinsniveaus. Hinzu kommt, dass die Nachfrage im vergangenen Jahr zwar zurückgegangen ist, sich aber inzwischen ebenfalls stabilisiert hat. Käufer ohne viel Eigenkapital suchen Alternativen im Umland der Großstädte oder nehmen Abstriche beim Wohnstandard hin. Für Investoren mit viel Eigenkapital kann sich trotz gestiegener Zinsen der Kauf aufgrund der weiter steigenden Mieten lohnen. Ein weiteres Plus: Die Zahl der Angebote auf dem freien Markt und damit die Auswahl haben sich erhöht, während die Konkurrenz deutlich geringer ist als zur Niedrigzinsphase.

Das sind die Ergebnisse der 9. Ausgabe des immowelt Preiskompass für das 1. Quartal 2023:

  • Ende der starken Preisrückgänge: Nur noch in 4 von 14 untersuchten Großstädten sinken die Angebotspreise von Bestandswohnungen im Vergleich zum Vorquartal
  • 4 Städte sogar mit steigenden Preisen, darunter Berlin (+2 Prozent) – in den weiteren Metropolen stagniert das Preisniveau
  • Weiterhin leichte Preiskorrekturen in Frankfurt (-1 Prozent), Stuttgart und Düsseldorf (je -2 Prozent)
  • Ruhrgebiet im Aufschwung: Stärkste Anstiege in Essen (+5 Prozent) und Dortmund (+3 Prozent)

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