Immobilienmarktbericht Deutschland 2021

Die Investitionen in den Erwerb von Immobilien haben sich zwischen 2010 und 2020 verdoppelt. Der Geldumsatz erreichte 2020 einen Rekordwert von 310 Milliarden Euro, nach 307 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Der Anstieg fiel mit einem Prozent jedoch deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Während der Wohnungsmarkt weiter boomt, entwickelt sich der Markt für Wirtschaftsimmobilien verhaltener. Das geht aus dem Immobilienmarktbericht Deutschland 2021 hervor, den der Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse, Zentralen Geschäftsstellen und Gutachterausschüsse heute (21. Dezember 2021) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlicht hat.

Der Markt für Wohnimmobilien zeigte sich unbeeindruckt von der Corona-Krise. Etwa drei Viertel aller Immobilienverkäufe entfielen im Jahr 2020 auf Wohnimmobilien. Im Jahr 2015 hatte dieser Anteil noch bei knapp zwei Dritteln gelegen. Insgesamt veräußerten Verkäuferinnen und Verkäufer in 2020 etwa 752.000 Wohnimmobilien. Dabei setzten sie rund 217 Milliarden Euro um – doppelt so viel wie im Jahr 2012. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Investitionen in den Erwerb von Wohnimmobilien um 7 Prozent.

Für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser zahlten Käuferinnen und Käufer 2020 im bundesweiten Durchschnitt 2.140 Euro pro Quadratmeter – 80 Prozent mehr als 2010 (1.190 Euro).

Ähnlich ist die Situation bei den gebrauchten Eigentumswohnungen: Im bundesweiten Schnitt lag der Kaufpreis bei 1.940 Euro pro Quadratmeter – und betrug damit 85 Prozent mehr als 2010 (1.050 Euro). In Regionen mit bereits zuvor hohen Preisen stiegen die Durchschnittswerte besonders stark.

Wohnbaulandpreise steigen weiter

Die Zahl der Transaktionen von Wohnbauland stagnierte im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr. Trotzdem stieg der Umsatz mit Baugrundstücken für Eigenheime um 8 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro. Dies ist ein Hinweis auf die weiter stark gestiegenen Preise in diesem Segment.

Im Bundesdurchschnitt lag der Quadratmeterpreis 2020 bei 165 Euro. 2011 waren es noch 98 Euro. Während die Preise im Umland der Metropolen spürbar anzogen, verharrten sie in vielen peripher gelegenen Landkreisen auf niedrigem Niveau.

Markt für Büroimmobilien und Handelsimmobilien rückläufig

Der Markt für Wirtschaftsimmobilien entwickelte sich dagegen verhalten. Marktakteure handelten im Jahr 2020 etwa 11 Prozent weniger Büroimmobilien als im Jahr zuvor. Die Investitionen in den Erwerb von Büroimmobilien verringerten sich um 15 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro. In Frankfurt am Main wechselten Büroimmobilien für im Schnitt 60,6 Millionen Euro den Besitzer oder die Besitzerin – deutschlandweit der höchste Wert. Es folgt München mit durchschnittlich 56,4 Millionen Euro pro Transaktion.

Auch die Zahl der Transaktionen von Handelsimmobilien nahm ab (minus 4 Prozent). Der Geldumsatz verringerte sich verglichen mit dem Vorjahr um 14 Prozent auf 23 Milliarden Euro. Zu beachten ist dabei allerdings, dass der Wert 2019 gegenüber 2018 stark angestiegen war. Auch wenn der Rückgang in 2020 eher auf eine Korrektur hindeutet, dürfte die Corona-Pandemie dieses Marktsegment auch in 2021 deutlich beeinflusst haben.

Der Immobilienmarktbericht ist hier abrufbar.

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