Heizsysteme effizient regeln: So geht es richtig

Alles Einstellungssache: Tipps und häufig gestellte Fragen zum Thema Regelung in einem effizienten Heizsystem

Die Regelung ist ein wesentlicher Baustein in einem effizienten Heizsystem und bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Deshalb verdient sie auch besondere Aufmerksamkeit. In jeder Regelung steckt großes Einsparpotenzial, unabhängig von der gewählten Wärmeerzeugung mit einer Wärmepumpe oder einem Gas- oder Öl-Brennwertsystem. Hier einige Tipps zur Anlagenoptimierung Heizungsanlagen:

Heizkennlinie: Sparsamer Betrieb beginnt bei der Heizkennlinie – diese sollte nicht einfach der Werkseinstellung überlassen werden. 75°C Auslegungstemperatur bei Heizkörpern beziehungsweise 45°C bei Fußbodenheizung sind selbst im Altbau oft zu viel. Die Einstellung Gebäudeart (leicht/mittel/schwer) und die minimale Außentemperatur sollten in diesem Zusammenhang mitkontrolliert werden.

Fühler: Die korrekte Fühlerposition ist die Basis für eine ordnungsgemäße Funktion. Kontrollieren Sie alle Fühler auf richtige Montage. Ein Fühler mit schlechtem Wärmeübergang beispielsweise im Heizkreis oder im Warmwasserspeicher führt zu schlechtem Regelverhalten, unnötigen Brennerstarts und beeinflusst den Warmwasserkomfort negativ.

Funktionstest: Neben Pumpen verdienen Mischer und Umschaltventile besondere Aufmerksamkeit: Laufen die Mischer in die richtige Richtung? Schließen Umschaltventile im richtigen Moment? Ein kurzer Funktionstest der Komponenten bringt Klarheit.

Pumpenbetriebsart: Moderne Pumpen sind hocheffizient – dennoch muss die Pumpenbetriebsart eingestellt werden. In Brennwertgeräten kann die Pumpenleistung der geräteinternen Pumpe auf den Bedarf abgestimmt werden, bei Heizkreispumpen kann man die Leistungsstufe anpassen.

Warmwassertemperatur: Ist eine Warmwassertemperatur von 60°C wirklich erforderlich? Die Diskussion über Legionellen verunsichert hier viele Endkunden. Neben der Standard-Warmwassertemperatur bieten moderne Regler eine „reduzierte Warmwassertemperatur“, die zu bestimmten Uhrzeiten mit reduziertem Bedarf aktiviert werden kann.  Gesetzliche Vorgaben machen 60°C nur erforderlich bei Großanlagen z.B. ab 3 Wohnungseinheiten bzw. ab Speichervolumen 400 ltr. oder ab 3 Liter Rohrleitungsinhalt.

Zirkulationspumpe: Die Warmwasser-Zirkulation benötigt viel Energie. Wie häufig muss die Zirkulationspumpe für ausreichenden Warmwasserkomfort laufen? Ein auf das Nutzungsprofil eingestelltes Zeitprogramm und eine reduzierte Einschalthäufigkeit pro Stunde helfen sparen.

Warmwasserhysterese: Endkunden können hier zwar Einstellungen vornehmen, sind damit aber oft überfordert und kennen bei Brennwertgeräten nicht den Unterschied zwischen Warmwasser „Eco“ und „Komfort“ (veränderte Warmwasser-Hysterese). Daher sollte auch hier der Fachmann vor dem Verlassen der Baustelle einen Blick „riskieren“.

Fernbedienung: Sofern eine Fernbedienung im Wohnraum installiert ist, sollten Sie außer der Aktivierung der Fernbedienung auch den Parameter „Raumeinfluss“ kontrollieren. Diese Funktion beschreibt die Höhe der Raumtemperaturschwankung, die durch eine Parallelverschiebung der Heizkennlinie ausgeglichen werden kann. Bei Sonneneinstrahlung über die Fenster oder weiteren Wärmequellen wie einem Kaminofen spart die Regelung somit automatisch.

Wartungsdatum: Der Termin für die nächste Wartung im Regelgerät hinterlegt erinnert den Kunden an diesen wichtigen Temin.

Optimierung aus der Ferne: Ist das Heizsystem mit dem Internet verbunden? Dann lassen sich Einstellungen, die sich im laufenden Betrieb als ungeeignet herausstellen, auch aus der Ferne über das Portal Buderus ConnectPRO ändern. Die Online-Datenaufzeichnung zeigt Schwachstellen auf, nachträgliche Anpassungen via Internetportal verbessern das Verhalten weiter.

Weitere Informationen:
  • Guido Rasche, Key Account Manager Bosch – Thermotechnik GmbH – Buderus Deutschland
  • E-Mail Kontakt

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