Geschäftsklima unter Damokles-Schwert des Ukraine-Krieges

Die Entspannung der Pandemielage sorgt für einen breiten und kräftigen Anstieg des Geschäftsklimas im Mittelstand. Sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen verbessern sich sehr deutlich. In den Großunternehmen geht die Stimmung ebenfalls spürbar nach oben.

In gewöhnlichen Zeiten hätte man sich darüber unumwunden freuen können. Doch die Zeiten sind alles andere als gewöhnlich: Über der weiteren Wirtschaftsentwicklung hängt nun das Damokles-Schwert des neuen Krieges in Europa einschließlich der davon angestoßenen Sanktionen.

„Die Stimmung ist dank der pandemischen Entspannung über fast alle Branchen und Unternehmensklassen hinweg sehr deutlich angestiegen. Doch der kriegerische Angriff Russlands auf die Ukraine hat eine neue Realität geschaffen. Über der weiteren Wirtschaftsentwicklung hängt nun das Damokles-Schwert des neuen Krieges in Europa, einschließlich der davon angestoßenen Sanktionen. Ein sich länger hinziehender offener Krieg hätte enorme humanitäre Folgen – von nachgeordneter Bedeutung würde er auch die Energiepreise und folglich die Inflation noch weiter nach oben treiben und die Energieversorgungssicherheit der EU in Frage stellen. Letztendlich ist der Effekt auf die deutsche Konjunktur bislang jedoch kaum verlässlich abschätzbar und hängt unter anderem davon ab, wie lange der Krieg dauert und wie weit sich die Eskalationsspirale noch dreht.“

Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW

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