Der Abwärtstrend im mittelständischen Geschäftsklima ist im Oktober vorerst gestoppt worden. Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt einen leichten Anstieg. Nach drei Rückgängen in Folge haben sich sowohl die Geschäftslage als auch die Erwartungen der Unternehmen geringfügig verbessert. Für viele Firmen bleiben Angebotsengpässe jedoch eine Belastung. Zudem ist die Stimmung bei den Großunternehmen nach wie vor eingetrübt, so die Untersuchung.
Trotz aller Probleme wie den grassierenden Materialengpässen und steigenden Corona-Infektionszahlen sind die kleinen und mittleren Unternehmen mit ihrer Geschäftslage überdurchschnittlich zufrieden. Die Geschäftserwartungen haben sich schon seit dem Hochsommer dem langfristigen Durchschnitt angenähert. Eingebrochen sind dagegen die Exporterwartungen für die nächsten drei Monate in der mittelständischen Industrie. Ein Grund dafür könnte ein Nachfragerückgang aus China sein, das inzwischen mit einer doppelten Belastung durch eine Immobilienkrise und eine Energiekrise zu kämpfen hat. Zudem sind laut einer Umfrage von KfW-Research im September fast 80 Prozent der kleinen und mittleren Industrieunternehmen von Materialknappheiten und Lieferengpässen betroffen gewesen. Auch die seit dem Spätsommer rapide steigenden Energiepreise lösen Sorgen aus.
Die Lieferengpässe betreffen laut ifo-Institut aber nicht nur das verarbeitende Gewerbe. Laut ifo-Institut klagten bereits im September insgesamt 74 Prozent der Einzelhandelsunternehmen über Beschaffungsprobleme. Vor allem im Großhandel haben sich die Lieferprobleme offenbar deutlich verschärft, denn der Mittelstand und die Großunternehmen melden hier gleichermaßen einen markanten Einbruch des Geschäftsklimas. Die mittelständischen Bauunternehmen scheinen davon unbeeindruckt. Das überdurchschnittlich gute Geschäftsklima in diesem Bereich ist im Oktober noch einmal gestiegen. Der Umfrage zufolge hat sich die Versorgungslage bei den Bauunternehmen wieder etwas verbessert. Gleichzeitig tragen wohl vor allem die hohen Absatzpreiserwartungen zur guten Stimmung bei. Insgesamt rechnet das ifo-Institut und die KfW nach einer Konjunkturdelle im Winterhalbjahr für den weiteren Verlauf des kommenden Jahres mit einem Wachstumsschub.
Ausführliche Informationen zum KfW-ifo-Mittelstandsbarometer für Oktober finden Sie unter diesem Artikel zum Download.