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F+B-Wohn-Index Deutschland Q1/2021

Der F+B-Wohn-Index Deutschland als Durchschnitt der Preis- und Mietentwick­lung von Wohnimmobilien für alle Gemeinden in Deutschland stieg im 1. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal um 1,9 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,3 Prozent. Die mit dem Index gemessene Wachstumsdynamik hat also im Verlauf des 1. Quar­tals 2021 in der Gesamtschau des deutschen Wohnimmobilienmarktes deutlich zugenommen.

Preisanstieg für Eigenheime geht durch die Decke

Ursache waren die Preise für Eigentumswohnungen, gefolgt von denen für Einfamili­enhäuser. Die noch bis zum 3. Quartal 2020 zu beobachtende leichte Abschwächung der Preisdy­namik im Eigentumssegment gegenüber den Neuvertragsmieten hat sich damit wieder umgekehrt.

Eigentumswohnungen verteuerten sich mit einem Preisanstieg von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal Q4/2020.

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern stiegen die Preise um 2,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal Q1/2020 lagen die Ein- und Zwei­familienhäuser dagegen mit 6,3 Prozent deutlich vor den Eigentumswohnungen, die sich um 4,8 Prozent verteuerten.

Es zeige sich, dass die Corona-Pandemie offenbar nachhaltig die Nachfrage nach Wohneigentum verstärkt hat, also auch Nachfrage vom Miet- ins Ei­gentumssegment umgelenkt hat, so F+B.

Mietmärkte entspannen sich weiter

Die nunmehr zweieinhalbjährige Stagnationsphase bei den Neuvertragsmieten hält demgegenüber an. So sind diese im Vergleich der Quartale Q1/2021 zu Q4/2020 um 0,3 Prozent und damit nur unmerklich gestiegen. Im Jahresvergleich mit dem 1. Quartal 2020 lag die Wachstumsrate der Angebotsmieten mit -0,3 Prozent sogar im Minusbereich.

Auch die Betrachtung der Top 50-Standorte in Deutschland mit dem höchsten Mietenniveau legt eine ähnliche Interpretation für diesen Trend nahe. So sind im Vergleich zum Vorquartal in 17 der 50 teuersten Städte Deutschlands die Mieten bei der Neuver­mietung gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal 2020 gab es reale Mietpreis­rückgänge in 25 der teuersten 50 Städte. Angesichts einer mittlerweile nahezu einein­halb jährigen Prägung durch die Corona-Pandemie mit entsprechenden ökonomischen Verwerfungen erwartet F+B auch für die kommenden zwölf Monate bei den Angebots­mieten eine Stagnation.

Die Bestandsmieten verteuerten sich bundesweit – auf exakt gleichem Niveau wie die Angebotsmieten – mit 0,3 Prozent im Vergleich von Q1/2021 zum Vorquartal. Zum gleichen Vorjahresquartal verzeichnete F+B noch einen Anstieg von 1,2 Prozent, sodass auch in die­sem Segment eine deutliche Beruhigung der Entwicklung zu beobachten ist. Anders ausgedrückt: Auf Jahressicht wuchsen im Bundesdurchschnitt die Bestandsmieten deutlich stärker als die Neuvertragsmieten. Dieser Trend scheint aber aktuell gebro­chen, bewegen sich doch die beiden zentralen Mietparameter exakt synchron.

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