Im April 2023 meldeten 42,2 % der Unternehmen im KfW-ifo-Fachkräftebarometer eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlende Fachkräfte. Im Dienstleistungsbereich waren es 47,4 %, im Verarbeitenden Gewerbe mit 35,1 % erheblich weniger.
Der Fachkräftemangel hat sich damit durch die konjunkturelle Abschwächung deutlich verringert. Im Juli letzten Jahres behinderte Fachkräfteknappheit noch die Geschäftstätigkeit von 49,7 % der Unternehmen. Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres vom Preisschock allmählich erholt. Die Fachkräfteknappheit wird daher voraussichtlich konjunkturell wie auch demografisch bedingt wieder zunehmen.
„Auch wenn sich der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert sehen, durch die Konjunkturabschwächung verringert hat, bleibt es dabei: Die Fachkräfteknappheit hemmt absolut und im historischen Vergleich immer noch einen großen Teil der Wirtschaft in Deutschland. Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres vom Preisschock allmählich erholt. Das heißt dann auch: Die Fachkräfteknappheit dürfte bei anhaltender Erholung zum Jahresende wieder zunehmen. Die Dringlichkeit bleibt bestehen, den Fachkräftemangel durch Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung, die Mobilisierung von Erwerbsfähigen in Deutschland und gezielte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt anzugehen.“
Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW