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Experten rechnen mit anhaltend hoher Inflation bis 2028

In der Umfragewelle Q4 2024 untersuchen wir die Inflationserwartungen der Ökonomen auf globaler Ebene. Das Ergebnis: Die Erwartungen an die kurzfristigen Inflationsraten sind nicht weiter gesunken. Auch die langfristigen Inflationserwartungen bleiben auf einem relativ hohen Niveau.

Globale Inflationserwartungen stagnieren: Für das Jahr 2025 liegt die erwartete globale durchschnittliche Inflationsrate bei 3,9 %. Dies entspricht den Erwartungen des Vorquartals (3,9% im 3. Quartal 2024). Die kurzfristigen Inflationserwartungen stagnieren also und bleiben weltweit auf einem hohen Niveau. Auch für die kommenden Jahre erwarten die Experten weltweit hohe Inflationsraten. Mit einer durchschnittlich erwarteten Inflationsrate von 3,5% für 2026 liegen die Erwartungen weltweit um 0,4 Prozentpunkte niedriger als für 2025. Langfristig, bis 2028, liegen die Inflationserwartungen ebenfalls bei 3,5 %. Dies bedeutet einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorquartal (3,6%). Die langfristigen Inflationserwartungen stagnieren also ebenfalls. Die untenstehende Abbildung veranschaulicht diese Trends im Zeitverlauf.

Kurzfristige Inflationserwartungen über den Zielen der Zentralbanken: Die Inflationserwartungen sind in den einzelnen Weltregionen sehr unterschiedlich. Für 2025 erwarten die Experten die niedrigsten Inflationsraten in Westeuropa (2,1%). Die Erwartungen in Nordamerika, Ozeanien und Nordeuropa sind etwas höher (2,6-2,7%). Die Erwartungen in anderen Teilen Europas (Südeuropa: 3,5 %, Osteuropa: 7,5 %) liegen über den Inflationszielen der Zentralbanken. Innerhalb Asiens gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Teilregionen. Während die Erwartungen in Ostasien (2,9 %) und Südostasien (3,2 %) im Vergleich zu den Inflationszielen nur leicht erhöht sind, liegen die Erwartungen in West-, Süd- und Zentralasien deutlich höher (7,3, 7,4 bzw. 11,1 %). Mit Ausnahme von Südafrikas (4,4 %) gehen alle anderen afrikanischen Regionen davon aus, dass die kurzfristigen Inflationsraten deutlich über dem Durchschnitt liegen werden (Westafrika: 10,8 %; Zentralafrika: 13,5 %; Ostafrika 27,6 %; Nordafrika 37,2 %).

Langfristig erwarten die Experten eine Inflation mit unterschiedlicher Dynamik in den Weltregionen. Für 2028 erwarten die Experten, dass die Inflationsraten in Westeuropa (2,0 %), Nordeuropa (2,5 %) und Ozeanien (2,5 %) fast zu der von vielen Zentralbanken angestrebten Inflationsrate von 2 % zurückkehren oder sich ihr annähern werden. Für einige Teilregionen sind die Erwartungen jedoch höher als im Vorquartal. Höhere langfristige Inflationserwartungen werden beispielsweise in Südeuropa (2,7 %), Nordamerika (2,9 %), Osteuropa (4,8 %), Ostasien (3,0 %), Südamerika (2,5 %) und Asien (3,5 %) verzeichnet. Die höchsten langfristigen Inflationserwartungen haben Experten in Zentral- und Ostafrika (17 und 44%).

Das Economic Experts Survey (EES) ist eine vierteljährliche Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik. An der Umfrage zur Inflation vom 4. Dezember 2024 bis zum 18. Dezember 2024 nahmen 1398 Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus 125 Ländern teil.

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