Viele Immobilienunternehmen befinden sich beim Thema ESG noch in der Pilotphase. Laut der Umfrage „Rendite-Risiko ESG: Wo steht die Branche?“ von Engel & Völkers hat sich rund ein Drittel der Investoren, Asset-Manager und Projektentwickler noch nicht mit der Implementierung der ESG-Kriterien befasst.
Die Umfrage wurde von Engel & Völkers Investment Consulting (EVIC) im März und April unter 50 Immobilieninvestoren, Asset-Managern und Projektentwicklern aus dem deutschsprachigen Raum durchgeführt. Nur 10 % der Befragten gab an, bereits regelmäßig konkret mit ESG-Kriterien zu arbeiten. 32 % hingegen haben noch nicht mit der Implementierung begonnen. 56 Prozent der Befragten hätten schon erste strategische Festlegungen zu dem Thema ESG getroffen. Derzeit werden vor allem bei der Objektakquisition Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt.
Kai Wolfram, geschäftsführender Gesellschafter von EVIC, erklärt:
„Wie erwartet ist die Immobilienwirtschaft noch weit von einer flächendeckenden ESG-Implementierung entfernt. Durch die verstärkte Regulierung des Finanzsektors wächst der Handlungsdruck aber stark. Das Inkrafttreten der EU-Offenlegungsverordnung im März hat bereits spürbar für Bewegung gesorgt.“
Der Markt werde es richten, so Wolfram weiter. Die Notwendigkeit zur ESG-Konformität werde sich folglich weiter verschärfen und schon in absehbarer Zeit könnten Preisreaktionen bei älteren Beständen beobachtet werden, die einen umfangreichen Ertüchtigungsbedarf haben.
Mit dieser Entwicklung rechnet auch eine Mehrheit der Befragten: 58 % gehen davon aus, dass die Preise bei nicht-ESG-konformen Objekten mittel- bis langfristig fallen. Rund 10 % der Befragten erwarten sogar, dass entsprechende Objekte mittel- bis langfristig beinahe unverkäuflich werden könnten. Dagegen glauben rund 40 % der Umfrageteilnehmer, dass keine ESG-begründeten Preisschwankungen zu erwarten sind.
Die vollständige Umfrage steht unten zum Download bereit.