ESG-Klimarating: Regionale Klimawandeleffekte

21st Real Estate, ein führender Anbieter für webbasierte Softwarelösungen zur Markt- und Standortbewertung, hat eine Analyse zu den räumlichen Umwelt- und Klimaeinflüssen in Deutschland veröffentlicht. Im Rahmen des Marktberichtes „21st:Insight – ESG-Klimarating Deutschland“ untersuchen die Datenexperten des Berliner Softwarehauses, wie stark Städte und Gemeinden von Klimawandeleffekten und ungünstigen Lagefaktoren betroffen sind.

Zu diesem Zweck hat 21st Real Estate ein ESG-Klimarating erstellt, das insgesamt 26 Indikatoren umfasst. Besonders niedrige Indexwerte haben großräumige Regionen im südlichen Baden-Württemberg und Bayern, Areale im Saarland, im Bayerischen Wald, im Thüringer Wald, im Erzgebirge sowie einzelne Küstenregionen an Nord- und Ostsee – sie sind stark gefährdet. Am geringsten betroffen sind dagegen großflächige Gebiete in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

„Die Offenlegungsverordnung und Taxonomie der EU sind Topthemen – nicht nur in der Immobilienbranche. Die Marktteilnehmer sind auf der Suche nach den belastbaren Daten für die Nachweisführung und das Reporting der ESG-Konformität ihrer Bestände. Häufig liegt dabei aber der Fokus auf dem CO2-Ausstoß, der Miethöhe sowie dem baulichen und technischen Zustand der Bestände“, so Heike Gündling, CEO von 21st Real Estate. „Dabei hat jedoch auch der Makrostandort einen erheblichen Einfluss auf die Anforderungen an eine Immobilie und damit auf ihre Nachhaltigkeit. Allein das Risiko von Wetterextremereignissen wie Starkregen, Hitzewellen oder Trockenheit, die aufgrund des Klimawandels künftig noch deutlich öfter auftreten werden, verdeutlichen diesen Zusammenhang. Mit unserem ESG-Klimarating stellen wir Bauträgern, Investoren, Banken und Versicherungen belastbare Daten für die Bewertung von Standorten zur Verfügung.“

Das ESG-Klimarating wurde für die 10.797 deutschen Städte und Gemeinden erstellt. Zu den 26 Indikatoren zählen unter anderem Erdbebengefahr, Hitzetage, Hochwassergefahr, Klimawandeleffekte auf die menschliche Gesundheit, die langfristige Änderung der Lufttemperatur, Niederschlagshöhe und der Trockenheitsindex. Die Indikatoren wurden gleich gewichtet. Im Ergebnis erhalten die Städte und Gemeinden einen Indexwert zwischen 0 und 100, wobei ein geringer Wert für hohe negative Beeinflussung durch Klimawandeleffekte und Umweltgefahren steht.

Ein Blick auf die Bundesländer zeigt, dass Gemeinden in Schleswig-Holstein (76,3) und Mecklenburg-Vorpommern (73,2) im Durchschnitt die höchsten Werte im ESG-Klimarating erreichen – und damit am geringsten von Umweltgefahren betroffen sind. Am stärksten gefährdet sind Baden-Württemberg (21,4) und Hamburg (24,3). Unter den sieben A-Städten weist Berlin (72,1) den höchsten ESG-Lageindex und damit die geringste Gefährdung auf. Es folgen München (63,2) und Frankfurt am Main (48,5), wobei die hessische Finanzmetropole bereits einen Wert von unter 50 erreicht und damit im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich stark Umweltgefahren ausgesetzt ist. Auf den hinteren Plätzen landen Köln (24,1), Düsseldorf (17,5) und Stuttgart (8,9).

Der vollständige Marktreport steht Ihnen unten kostenfrei zum Download zur Verfügung.

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